Samstag13. Dezember 2025

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ChronologieSo verlief die Corona-Pandemie bisher in Luxemburg

Chronologie / So verlief die Corona-Pandemie bisher in Luxemburg
Das CHEM in Esch Foto: Editpress/Julien Garroy

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Am 29. Februar wurde der erste Patient in Luxemburg positiv auf das Coronavirus getestet. Seitdem hat sich so einiges getan. Nach dem Lockdown kamen die Lockerungen und dann die zweite Welle. Die letzten fünf Monate im Zeitraffer.

29. Februar: Der erste Patient wird in Luxemburg positiv auf das Coronavirus getestet.

11. März: Die Regierung untersagt wegen des sprunghaften Anstiegs der Infektionen auf unbestimmte Zeit alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern.

13. März: Das Virus fordert sein erstes Todesopfer in Luxemburg. Ein 94-jähriger Mann stirbt an den Folgen der Infektion. Die Zahl der positiven Fälle steigt auf 38. An der Grenze zu Deutschland führen Polizeibeamte Fieberkontrollen durch.

15. März: Mittlerweile wurden 400 Personen auf das Coronavirus getestet. 77 Testergebnisse fielen bislang positiv aus. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, wird beschlossen, dass alle Restaurants, Bars und Museen für einen unbestimmten Zeitraum schließen müssen. Die Bevölkerung wird aufgerufen, ihre Häuser nicht mehr ohne triftigen Grund zu verlassen. Das öffentliche Leben kommt quasi zum Erliegen. Die Luxemburger zeigen sich solidarisch. Landesweit wird abends um 20.00 Uhr denjenigen gedankt, die das Leben mit ihrer Arbeit aufrechterhalten. Vor allem dem Krankenhauspersonal.

16. März: Alle Schulen und Betreuungseinrichtungen schließen. Der Unterricht geht online weiter. Betroffen von diesen Maßnahmen sind 150.000 Schüler und ihre Lehrer. Mittlerweile ist die Zahl der Covid-19-Patienten in Luxemburg auf 81 gestiegen. Zehn Menschen befinden sich in klinischer Behandlung.

17. März: Premierminister Xavier Bettel (DP) ruft laut Artikel 32.4 der Verfassung den „état de crise“ aus. Der Notstand kann maximal drei Monate andauern. Mittlerweile hat sich die Zahl der Infizierten auf 140 erhöht. Viele Gemeinden schließen Spielplätze und Grünflächen.

19. März: In weniger als 24 Stunden hat sich die Zahl der Todesopfer im Großherzogtum verdoppelt. Offiziellen Zahlen zufolge haben sich 335 Personen mit Covid-19 infiziert. Die Polizei kontrolliert, ob die Ausgangsbeschränkungen eingehalten werden. Die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur noch verlassen, um frische Luft zu schnappen, und wenn es unbedingt notwendig ist, zum Beispiel zum Einkaufen oder Arbeiten. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe von 145 Euro rechnen. Wird diese nicht innerhalb von 30 Tagen bezahlt, wird die Strafe verdoppelt.

Leere Straßen während des Lockdowns
Leere Straßen während des Lockdowns Foto: Editpress/Julien Garroy

20. März: Alle Baustellen im Land schließen. Die Zahl der Todesopfer steigt auf fünf. 484 Personen wurden positiv auf Covid-19 getestet. Von den 16 Personen, die klinisch versorgt werden, befinden sich drei in kritischem Zustand.

23. März: Der Flughafen ist für den regulären Passagierverkehr geschlossen. Der Frachtverkehr wird weiter in eingeschränkter Form abgewickelt.

25. März: Die Regierung stellt ein Hilfspaket von 8,8 Milliarden Euro vor, was rund 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, für unmittelbare finanzielle Unterstützung bereit. Kleinere Betriebe erhalten 5.000 Euro Soforthilfe. Inzwischen gibt es 1.333 Infizierte, von denen 143 in Krankenhäusern versorgt werden müssen. Mehr als 10.000 Freiwillige sind bisher dem Aufruf auf govjobs.lu gefolgt.

27. März: In 14 verschiedenen Branchen kann während der Krise die maximale Arbeitszeit von zehn auf zwölf Stunden pro Tag ausgedehnt werden. Somit dürfen einzelne Arbeitnehmer bis zu 60 Stunden in der Woche arbeiten. Zudem passt die Regierung den Mietzuschuss für Haushalte mit einem geringen Einkommen nach oben an.

30. März: Es wird eine Koordinationsstelle für alle Akteure des Gesundheitssystems geschaffen. An der Spitze steht Dr. Alain Schmit. Der erste Kontakt des Patienten mit dem Arzt findet nun über Telefon und Internet statt. Fernsprechstunden werden zur Norm. Positive Covid-19-Fälle bei Personal in Altenheimen müssen dem Arbeitgeber ab sofort gemeldet werden.

6. April: In den letzten 24 Stunden haben fünf weitere Menschen den Kampf gegen das Coronavirus verloren. Die Zahl der Todesopfer in Luxemburg steigt somit auf 41. Das Staatsministerium nennt Mitte April als Datum, um aus dem Notfallplan auszusteigen. Wie die Polizei mitteilt, wurden am Wochenende 180 Verwarnungen wegen der Nichteinhaltung des Versammlungsverbots ausgestellt.

8. April: Eine Studie, die auf den Namen „Con-Vince“ getauft wurde, soll 1.500 Menschen über 18 Jahren in Luxemburg testen. Dazu gehören Personen, die „virusfrei“ und daher asymptomatisch sind, solche, die infiziert sind, aber leichte oder keine Symptome aufweisen, und Personen, die zwar infiziert wurden, aber inzwischen virusfrei sind. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Ilres stellt die Studienteilnehmer zusammen.

15. April: Erste Lockerungen werden bekannt gegeben. Unter bestimmten Umständen werden die Recyclingzentren und Baumärkte ab dem 20. April wieder öffnen. Auch auf den Baustellen soll wieder gearbeitet werden. In zwei Phasen soll auch der Schulbetrieb ab dem 11. Mai wieder aufgenommen werden. Die „Maisons relais“ und Grundschulen sollen am 25. Mai wieder öffnen. Dabei spielt die Maskenpflicht eine zentrale Rolle. Jeder Haushalt soll fünf Schutzmasken pro Kopf erhalten. Die Zahl der Todesopfer ist auf 69 gestiegen. 3.373 Menschen wurden positiv auf Covid-19 getestet.

20. April: Überall, wo nicht ein Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern eingehalten werden kann, gilt eine Maskenpflicht. Betroffen sind Einkaufszentren, Banken und der öffentliche Transport. Bei Verstößen wird ein Bußgeld in Höhe von 30 Euro anfallen. Die Arbeitslosenquote steigt auf 6,1 Prozent (Vormonat 5,5 Prozent). Derweil stürmen die Luxemburger die wiedereröffneten Baumärkte und Recyclingzentren. Für Verwirrung sorgt die Ankündigung von flächendeckenden Tests in Alters- und Pflegeheimen. Die Stadt Luxemburg muss die „Schouberfouer“ absagen. Überhaupt sollen Großveranstaltungen noch bis mindestens zum 31. Juli verboten bleiben. Auch die Feierlichkeiten am Vorabend des Nationalfeiertags fallen dieses Jahr aus.

26. April: Deutschland lockert die Grenzkontrollen zu Luxemburg ein wenig. Ab dem 4. Mai sollen Arztbesuche wieder möglich sein, auch Besuche im Seniorenheim sollen erneut zugelassen werden. Die Zahl der Neuinfektionen ist weiterhin niedrig. Insgesamt zählt das Land 3.723 Infizierte. 88 Menschen sind bisher am Virus gestorben.

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn und sein deutscher Amtskollege Heiko Maas bei der Wiederöffnung der Grenzen am 16. Mai in Schengen
Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn und sein deutscher Amtskollege Heiko Maas bei der Wiederöffnung der Grenzen am 16. Mai in Schengen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

4. Mai: Die Abiturienten kehren in die Schulen zurück. Es ist der Auftakt der progressiven Wiedereröffnung der Schulen. Was auf vehementen Widerstand stößt, z.B. der Lehrer- und Elternvereinigungen. Eine Petition gegen die Wiedereröffnung der Schulen hatte binnen 24 Stunden das Quorum von 4.500 Unterschriften erreicht. 

5. Mai: Die Regierung kündigt Lockerungen an. Ab dem 11. Mai sollen Geschäfte wieder öffnen dürfen und Besuche bei Freunden und Familie erlaubt sein. Auch verschiedene Kultureinrichtungen, Friseure oder Schönheitssalons dürfen ab dann unter strengen Hygieneauflagen wieder den Betrieb aufnehmen. Die Gastronomie und Freizeiteinrichtungen wie zum Beispiel Kinos sollen allerdings weiterhin geschlossen bleiben. Seit Inkrafttreten des Krisenzustands belaufen sich die Kosten für die Maßnahmen nun auf 10,4 Milliarden Euro.

7. Mai: 40 Prozent der Abiturienten in Luxemburg haben sich in der ersten Schulwoche freiwillig testen lassen. Die luxemburgische Regierung plant weitere finanzielle Direkthilfen für Selbstständige in Form einer Auszahlung von bis zu 4.000 Euro. Die Regierung hat vorgesehen, ab dem 25. Mai 35 Millionen Masken unter den Luxemburgern über ein Gutscheinsystem zu verteilen. Luxemburg gehört laut Zahlen, die im EU-Parlament vorgelegt wurden, zu den Staaten, die die Krise nicht ganz so hart getroffen hat. Die Wirtschaft werde demnach in diesem Jahr mit 5,4 Prozent weniger stark schrumpfen als der Durchschnitt der Länder in der Eurozone (7,7 Prozent) oder der EU-Staaten (7,4 Prozent).

8. Mai: Die Covid-19-Taskforce stellt ihre Ergebnisse vor: Ein Infizierter steckt noch immer einen Menschen an, allerdings hätte es ohne die Maßnahmen, wie zum Beispiel die Ausgangsbeschränkungen, Tausende Tote geben können. Die Wissenschaftler gehen zudem aufgrund von Stichproben davon aus, dass rund 2,3 Prozent der Belegschaft im Bausektor infiziert sind, ohne Symptome zu haben.

11. Mai: Die Ausgangsbeschränkungen sind aufgehoben. Bei Treffen in der Öffentlichkeit sind maximal 20 Personen erlaubt. Nach den Primanern startet nun die Gruppe A der restlichen „Lycée“-Schüler in den Präsenz-Unterricht, die Schüler der Gruppe B folgen nach einer weiteren Woche. Auf Mallorca dürfen die Hotels wieder öffnen. In London hat unterdessen Premier Johnson eine Verlängerung der Maßnahmen angekündigt.

12. Mai: Die Tracing-Einheit des Gesundheitsamtes soll künftig bis zu 240 Fälle täglich betreuen können.

13. Mai: 14.000 Betriebe in Luxemburg haben bisher Kurzarbeit beantragt. Bislang haben sich mehr Studenten als benötigt bereit erklärt, Grundschüler in ihre Obhut zu nehmen, die nicht außerhalb des obligatorischen Präsenz-Unterrichts von ihren Eltern betreut werden können.

14. Mai: Die Kontrollen an der Grenze zu Deutschland sollen laut dem deutschen Bundesinnenminister Horst Seehofer ab dem 16. Mai entfallen. Da die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Wochen gesunken ist und die Beschränkungen deshalb gelockert werden konnten, wird der Krisenstab Luxemburgs aufgelöst. Die geplanten Massentests (20.000 pro Tag) ab dem 19. Mai können doch nicht in der Form gemacht werden, da es der Taskforce an Material fehlt. Die Nationale Elternvertretung RNP fordert in einem offenen Brief an Bildungsminister Claude Meisch (DP) mehr Einbindung in die Entscheidungen der Taskforce.

19. Mai: Ein von der Regierung vorgelegter „Vor-Vorentwurf“ eines Corona-Gesetzes stößt bei vielen Abgeordneten auf Kritik. Der Text soll nun überarbeitet werden. Weil Luxemburg nicht über ein Pandemie-Gesetz verfügt, hatte die Regierung zur Eindämmung der Virus-Ausbreitung am 18. März den Ausnahmezustand („état de crise“) ausgerufen und ihn drei Tage später einstimmig um die Dauer von drei Monaten verlängert. Psychiater in Luxemburg melden derweil eine Knappheit an Betten in den Psychiatrien als Folge der Corona-Krise.

20. Mai: Zwei zeitlich beschränkte Gesetze sollen den „état de crise“ ablösen. Sie sollen sicherstellen, dass auch nach Ende des Ausnahmezustands Maßnahmen und Einschränkungen zur Bekämpfung der Virus-Ausbreitung eine gesetzliche Basis haben.

27. Mai: Es ist so weit: Die Gastronomie darf ab sofort wieder öffnen. Allerdings müssen die Betriebe erst die Corona-Auflagen erfüllen – diese wurden aber heute erst bekannt gegeben. Darunter: 1,5 Meter Abstand zwischen den Tischen, regelmäßige Reinigung der Oberflächen und Arbeitsbereiche sowie Maskenpflicht unter bestimmten Bedingungen.

28. Mai: Sechs Schüler wurden seit der „Rentrée“ am 11. Mai positiv auf das Coronavirus getestet. 

29. Mai: Die Wirtschaft in Luxemburg soll mit dem Programm „Fit 4 Resilience“ gestärkt werden. Koordiniert wird es von Luxinnovation, der nationalen Agentur zur Förderung von Forschung und Innovation. Das Wirtschaftsministerium unter Franz Fayot (LSAP) stellt ein Budget von 750.000 Euro bereit, das den Betrieben mittels Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft dabei helfen soll, besser für die nächste Krise gewappnet zu sein.

30. Mai: Statt zwei sollen nun drei Gesetze den „état de crise“ im Großherzogtum ablösen. In dem dritten Gesetz soll die rechtliche Grundlage für die Aufhebung des Ausnahmezustands geregelt werden. Dabei handele es sich lediglich um eine juristische Sicherheitsmaßnahme.

2. Juni: Die Universität Luxemburg veröffentlicht einen „Exit-Simulator“, der das Infektionsgeschehen berechnen soll. Für den Fall, dass Luxemburg am 11. Mai den kompletten Exit aus den Corona-Maßnahmen gewagt hätte, berechnet der Simulator 400.000 Infektionen für Mitte Juli. Die Zahl der Toten wird fürs Jahresende mit 2.678 prognostiziert.

4. Juni: Ein erstes Zwischenergebnis der Massentests liegt vor. Die Bewohner und Mitarbeiter aller 52 Alten- und Pflegeheime werden seit Ende April getestet. Bei zehn Mitarbeitern und zehn Bewohnern der luxemburgischen Altenheime wurde eine „verdeckte“ Corona-Infektion festgestellt.

5. Juni: Um den Tourismus zu fördern, sollen ab Anfang Juli 50-Euro-Gutscheine an jeden Grenzgänger und Bewohner Luxemburgs über 16 Jahren geschickt werden. So sollen weitere 3 Millionen Euro in den luxemburgischen Fremdenverkehr fließen.

6. Juni: Die Regierung schließt die Corona-Teststationen in der Rockhal in Esch und in der Luxexpo in der Hauptstadt früher als geplant – es gibt keinen Bedarf mehr. Insgesamt kamen 9.108 Menschen in die „Centres de soins avancés“. Die beiden anderen Stationen in Ettelbrück und Grevenmacher schlossen noch vor der Rockhal und der Luxexpo. Der luxemburgische Einzelhandel hat derweil mit einem starken Rückgang des Umsatzvolumens zu kämpfen. Im April 2020 hat der Einzelhandel 24,7 Prozent weniger verkauft als im Vorjahresmonat.

9. Juni: Der Ethikrat bittet in einem Brief an die Regierung darum, Tracing-Apps in Betracht zu ziehen.

13. Juni: Die Regierung zieht den zuletzt hinzugefügten Gesetzesentwurf zum Beenden des Ausnahmezustands in Luxemburg doch wieder zurück. Da Artikel 32.4 der Verfassung vorsehe, dass der „état de crise“ ohnehin nach maximal drei Monaten ausläuft und alle währenddessen erlassenen Regelungen dann hinfällig werden, werde das dritte Gesetz nicht benötigt, heißt es auf der Internetseite der Abgeordnetenkammer.

18. Juni: Die Corona-Krise kommt auch die luxemburgischen Versicherungen teuer zu stehen – ein Verlust von 551 Millionen Euro müssen diese für das Jahr 2020 verkraften. Das stellte sich bei der Versammlung des Quadripartite-Komitees heraus.

24. Juni: Die Luxemburger Regierungsmehrheit stimmt für die Verlängerung der Corona-Ausnahmeregelungen über den Ausnahmezustand hinaus.

25. Juni: Der „état de crise“ läuft offiziell aus.

29. Juni: Über das Wochenende (seit 27. Juni) gab es hierzulande 69 Corona-Neuinfektionen. 

30. Juni: Die Anzahl der Infektionen in Luxemburg steigt weiter, die Reproduktionszahl des Virus hat die kritische Zahl 1 überschritten.

1. Juli: In Luxemburg gibt es 46 Neuinfektionen an nur einem Tag. Premierminister Bettel zeigt sich verärgert über private Feiern, bei denen 100 bis 200 Menschen gewesen sein sollen. Die Regierung lehnt eine Tracing-App weiterhin ab. Im September sei zudem eine reguläre „Rentrée“ für die Schüler geplant. Dies sei allerdings von den sanitären Rahmenbedingungen der Einrichtungen abhängig.

9. Juli: Am „Lycée technique de Bonnevoie“ (LTB) in der Hauptstadt gibt es sieben bestätigte Coronavirus-Infektionen. Fünf Klassen sind betroffen, drei davon sind in Quarantäne.

10. Juli: Auch am „Lycée technique de Lallange“ (LTL) in Esch und am „Lycée technique du Centre“ (LTC) in Luxemburg gibt es mittlerweile zahlreiche Coronavirus-Infektionen. Am LTL sind sechs Klassen in Quarantäne, am LTC sind es zwei Klassen und einzelne Schüler. Auch im Escher „Jongelycée“ (LGE) müssen die Schüler einer Klasse und deren Lehrer zu Hause bleiben. Insgesamt wurden seit Beginn der Corona-Krise hierzulande 246.856 Menschen getestet, 4.650 Testergebnisse fielen positiv aus. 110 Menschen aus dem Großherzogtum hat das Coronavirus bislang das Leben gekostet.

11. Juli: Bildungsminister Claude Meisch kündigt an, dass es in den letzten Wochen der Sommerferien Nachhilfekurse geben soll – sie sollen die Wissenslücken der Schüler der Grund- und Sekundarschule schließen. 60 Schüler und sieben Lehrer sind infiziert. Die Krise wirkt sich auch auf die Verfügbarkeit der Ausbildungsstellen aus: Am 1. Juli 2020 waren gegenüber dem 1. Juli 2019 nur 70 Prozent der Lehrstellen in Luxemburg verfügbar. Viele Firmen sind durch die Krise geschwächt. Laut der luxemburgischen Statistik-Behörde Statec sei das vermehrte Testen im Land zudem nicht schuld an dem sprunghaften Anstieg an bekannten Fällen seit Ende Juni.

12: Juli: Zwischen dem 7. und 12. Juli hat es in Luxemburg insgesamt 402 Neuinfektionen gegeben. Der sozial etwas schwächere Kanton Esch/Alzette ist dabei am stärksten getroffen. Allein dort gab es zwischen dem 22. Juni und 12. Juli 329 bekannte Fälle bei 183.000 Einwohnern.

14. Juli: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland erklärt Luxemburg aufgrund der ansteigenden Infektionszahlen zum offiziellen Risikogebiet.

17. Juli: Das Gesundheitsministerium vermeldet 163 Neuinfektionen in Luxemburg. Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) bezeichnet die Situation als zweite Welle und erwägt neue Gegenmaßnahmen.

20. Juli: Die luxemburgische Regierung kündigt zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der zweiten Welle des Coronavirus im Land an. Darunter: keine Treffen mehr mit mehr als zehn Menschen, strengere Strafen für Betriebe, die gegen die Corona-Regeln verstoßen, und eine strafbewehrte Quarantäne.

Die zweite Welle wurde auch dadurch ausgelöst, dass die „gestes barrières“ oftmals nicht eingehalten wurden
Die zweite Welle wurde auch dadurch ausgelöst, dass die „gestes barrières“ oftmals nicht eingehalten wurden Foto: Editpress-Archiv

22. Juli: Das Parlament bewilligt einstimmig die Weiterführung der flächendeckenden Teststrategie. Dabei sind 1,6 Millionen Tests in 30 Wochen geplant. Außerdem verabschiedet die Chamber mehrere Gesetze, die der Wirtschaft und dem Handel helfen sollen. 50 Millionen Euro sind für den Einzelhandel geplant.

27. Juli: Einige deutsche Hotels verweigern Luxemburgern den Aufenthalt – Grund ist der Risiko-Status Luxemburgs. Daraufhin gibt es in den sozialen Medien Aufregung. Reisende aus dem Großherzogtum werfen den Hoteliers Rassismus und Stigmatisierung vor. Die betonen wiederum, dass sie sich aus Sicherheitsgründen dazu entschlossen hätten.

28. Juli: Ein Statec-Bericht zeigt, dass physische Distanzierung dabei hilft, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Anhaltspunkte dazu gibt es an den Beispielen verschiedener Länder, in denen sich je nach Distanz-Regeln das Virus schneller oder langsamer ausgebreitet hat.

29. Juli: Die Infektionszahlen in Luxemburg steigen nicht mehr, sondern pendeln sich laut Ulf Nehrbass, Direktor des Luxemburger Gesundheitsinstituts, auf einem hohen Niveau ein.

1. August: Deutschland kündigt Teststationen in der Nähe der Grenze zu Luxemburg an.

6. August: Deutschland hat an der Grenze zu Luxemburg Testzentren errichtet, in denen sich unter anderem Reiserückkehrer auf das Virus testen lassen können. Eine Pflicht dazu gibt es allerdings nicht.