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RüstungRekordsteigerung der weltweiten Militärausgaben

Rüstung / Rekordsteigerung der weltweiten Militärausgaben
Gemeinsame Patrouille russischer und türkischer Truppen in Syrien: Eine hohe Anzahl an Konlikten treibt weltweit die Rüstungsausgaben in die Höhe Foto: AFP/Delil Souleiman

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Die weltweiten Rüstungsausgaben sind im vergangenen Jahr um 1.764 Milliarden Euro gestiegen. Das ist der größte jährliche Anstieg seit einem Jahrzehnt. Indien und China rücken auf.

Das Geschäft mit dem Tod blühte 2019. Es dürfte aber in der Zukunft dank Corona-Krise einen deutlichen Einbruch erleben. Dies meldet das renommierte Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in seinem am heutigen Montag veröffentlichten jährlichen Bericht.

Im vergangenen Jahr sind die weltweiten Rüstungsausgaben im Vergleich zu 2018 um 3,6 Prozent um 1.764 Milliarden Euro angestiegen. Eine unfassbare Summe: Sie ist fast fünfmal größer als alle Staatshaushaltsausgaben Deutschlands im Jahr 2019 (362 Milliarden Euro). Die Steigerungsrate ist auch ein kleiner Rekord. Denn seit 2010 gab es nicht mehr ein so starkes jährliches Wachstum bei Rüstungskäufen. 2019 wurden demnach 2,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der ganzen Welt für Waffen ausgegeben.

Die fünf größten Waffenkäufernationen der Welt 2019 waren demnach die USA, mit großem Abstand folgten dann China, Indien, Russland und Saudi-Arabien. Zusammen stehen diese fünf Länder für 62 Prozent aller gekauften Rüstungsgüter weltweit. Es ist laut Sipri das erste Mal überhaupt, dass zwei asiatische Länder in den Top 5 der größten Waffenkäufernationen aufrücken.

Die Rüstungsausgaben der USA stiegen 2019 um 5,3 Prozent im Vergleich zu 2018 auf insgesamt 674 Milliarden Euro. Das waren 38 Prozent aller weltweiten Rüstungsausgaben. Alleine die US-Waffenkaufsteigerung entspricht Deutschlands gesamten Rüstungsausgaben für 2019. „Die US-Aufrüstung hat vor allem damit zu tun, dass es die Auffassung gibt, dass der Rüstungswettkampf zwischen den Großmächten zurück ist“, kommentiert Forschungschef Pieter Wezemann von Sipri gegenüber dem Tageblatt.

Spannungen in Asien

China liegt erstmals auf Platz zwei, nach den USA, mit einer Steigerung von 5,1 Prozenteinheiten zu 2018 auf 221 Milliarden Euro an Militärausgaben. Im Vergleich zum Jahr 2010 gab China 2019 sogar 85 Prozent mehr Geld für Waffen aus. Dessen regionaler Rivale Indien liegt weit abgeschlagen von den USA, aber auch von China auf Platz drei. Indien steigerte Waffenausgaben um 6,8 Prozent auf 65,4 Milliarden Euro. „Die Spannungen und Rivalitäten mit Pakistan und China sind ausschlaggebend für Indiens erhöhte Waffenausgaben“, sagt Wezeman. Russland steigerte seine Waffenausgaben um 4,5 Prozent zum Vorjahr auf 60 Milliarden Euro. Nur Saudi-Arabien senkte seine Waffenausgaben um 16 Prozent auf geschätzte 56,9 Milliarden Euro.

Deutschland kommt nach Frankreich auf Platz sieben der größten Waffenkäufer der Welt. Deutschlands Waffenausgaben stiegen unter den größten 15 Waffenkäufernationen weltweit am meisten: Von 2018 bis 2019 kaufte Berlin zehn Prozent mehr Waffen ein. Insgesamt bezahlte es 45,3 Milliarden Euro 2019 für Rüstungsgüter. „Die deutlich erhöhten Rüstungsausgaben in Deutschland können teilweise mit der Auffassung erklärt werden, dass Russland eine größere Bedrohung geworden ist. Die meisten NATO-Länder sehen das ähnlich“, so Wezeman.

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut (Sipri) ist ein unabhängiges Forschungsinstitut, das sich mit dem weltweiten Waffenhandel befasst. Es besteht seit 1966 und wurde damals gegründet, nachdem seit 150 Jahren kein Krieg mehr auf schwedischem Boden stattgefunden hatte. Es wird vom schwedischen Parlament finanziert und ist aus einer internationalen Gruppe aus Forschern zusammengesetzt.

de Schmatt
27. April 2020 - 18.22

Statt die Gelder in das Gesundheitswesen und in die Forschung zu investieren, besonders in diesen Zeiten, werden noch Millionen resp. Milliarden in die Aufrüstung gepumpt. Es genügt nicht, dass wir uns gegenseitig mehrmals töten, alles muss, im Falle eines Falles, gründlich vernichtet werden. Da wird uns als Prüfung das Corana-Virus geschickt, aber im Wesentlichen ändert sich nichts.

Antoine
27. April 2020 - 16.31

Et ass keen Geld do, fir eng Infirmière oder en Infirmier ze bezuelen, awer fir den Knascht ass es do.

HTK
27. April 2020 - 10.34

Eine Branche für die immer Geld da ist. Keine wirtschaftliche Katastrophe(Kuhn)kann so groß sein,dass die Staaten Geld aus dem Waffenpot für andere Zwecke abzweigten. Aber es nützt nichts auf Viren zu schießen.