Nachdem der bisherige Direktor des soziokulturellen Radios, Jean-Paul Hoffmann, im September seinen Rücktritt erklärt hatte, teilte der Sender am vergangenen Freitag mit, Nancy Braun werde übergangsmäßig die Direktion übernehmen. Zwei Abgeordnete hatten sich nach der Demission Sorgen um die Unabhängigkeit und die Leitung von Radio 100,7 gemacht. Jetzt hat Staats- und Medienminister Xavier Bettel geantwortet.
Franz Fayot (LSAP) und Sam Tanson („déi gréng“) erhielten eine quasi identische Antwort auf ihre parlamentarischen Anfragen, die noch vor den Wahlen eingereicht wurden. Hauptsächlich verweist der Staatsminister auf die Mitteilung des Verwaltungsrates des öffentlich-rechtlichen Senders. Hierin wurde mitgeteilt, dass Nancy Braun Präsidentin der Übergangsdirektion werde. Die Tagesgeschäfte werden gemeinsam von ihr und Michèle Vallenthini bis zum Arbeitsbeginn eines neuen Direktors geleitet.
Wechsel an die Uni
Im September hatte Brauns Vorgänger Jean-Paul Hoffmann seinen Rücktritt erklärt. Er übernimmt am 15. Dezember die Stelle als Kommunikationschef an der Universität Luxemburg. Laut Braun fiel die Wahl auf sie, weil sie die Dienstälteste im Verwaltungsrat von 100,7 ist. Dass sie parallel Generaldirektorin des Projekts Europäische Kulturhauptstadt Esch 2022 ist, sieht sie nicht als Problem an. Die Übergangsphase soll so kurz wie möglich gehalten werden.
Besagte Übergangsperiode beginnt am 15. Dezember. Zur Rekrutierung eines neuen Direktors will sich der Verwaltungsrat von einer „externen Struktur“ begleiten lassen.
Erst soll das gewünschte Profil des Direktors definiert werden, dies auch in Absprache mit den Mitarbeitern, dem Verwaltungsrat und dem bisherigen Direktor Hoffmann. Dem Auswahlkomitee gehören laut 100,7 Laurent Loschetter und Verwaltungsratsmitglied Tania Brugnoni an.
Zahlreiche Demissionen
Laut Mitarbeitern des Senders sei die Demission von Jean-Paul Hoffmann auch auf Betreiben des Präsidenten des Verwaltungsrates und Vertrauten von Xavier Bettel Laurent Loschetter geschehen. Der Führungsstil von Hoffmann habe große Teile der Belegschaft gegen ihn aufgebracht. Es hätten während der letzten Jahre 17 Mitarbeiter demissioniert, sieben seien längere Zeit krankgeschrieben …
Dies erklärt unter anderem wohl auch, weshalb Bettel in seiner Antwort nunmehr darauf verweist, dass ein Bericht, der im Auftrag seines Ministeriums ausgearbeitet worden war, nun als Basis für die Verantwortlichen des Senders und das Parlament dienen könne, um die „gouvernance“, also die Art und Weise, wie der Sender geführt wird, zu verbessern.
Laut Internet-Seite von Radio 100,7 wird der Verwaltungsrat am 13. Dezember entscheiden, wie er sich in der Diskussion um eine bessere „gouvernance“ positioniert.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) kritisierte während der vergangenen Monate zweimal, dass bei dem Sender das Risiko einer politischen Abhängigkeit bestehe, weil allein die Regierung die Mitglieder des Verwaltungsrates bestimme und auch den Haushalt festlege.
De Maart

D'EBU ass virun allem scharf op "GEZ" Redevancen, die së all Land wëllen fierschreiwen - den intresséierten Lekteur kann sëch daat op hierer Websäit eranzéihen. Daat kënnen se sëch awer ofschminken, daat ass:
1. kompletten Overkill fier Lëtzebuerg.
2. keng richteg Secherheet fier den Finanzement, well och daat muss per Gesetz festgehaalen ginn an kann also och per Gesetz abrogéiert ginn.
Iwwregens, vu dass den Finanzement vum 100,7 via dotation budégatire leeft, ass ët eben net d'Regierung die décidéiert, mä finalement d'Chambre des Députés. Falls den 100,7 dem Parlament net traut, dann hunn sie vill méi en essentielen Problem: Dann missten sie eng ganz anner juristesch Form fier hieren Radio sichen, die 0% vum Staatsbudget an/oder Steiern (eng redevance ass näsicht annescht) ass, bspw Kooperative vun den Journalisten. Onméiglech ass daat net, wann och schwéier fierstellbar.
D'Fro dierf allerdings gestallt sinn, fierwaat öffentlech Medien, op Radio oder Tele, sollten iergendwéi en dehors vun enger parlamentarescher Kontrol an engem Paralleluniversum existéieren dierfen, sou wie d'EBU sëch daat wënscht. Daat gehéiert eben zur Demokratie dozou.
D'DP wollt jo mol den 100,7 ganz oofschaafen. T'sching wéi wann se daat elo iwwer en Emwee wellten nohuelen ?