Umfrage: Jean Asselborn soll es richten

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Außenminister Jean Asselborn macht einen guten Job. Sollte nach den Wahlen CSV-LSAP regieren, soll er Außenminister bleiben, sagen die Wähler laut IFOP-Umfrage.

Seit 2004 ist Jean Asselborn Außenminister Luxemburgs. In der EU ist er mittlerweile dienstältester Diplomatiechef. Das Amt bekleidete er während zwei Mandatsperioden der CSV-LSAP-Koalition, die 2004 die schwarz-liberale Koalition abgelöst hatte. In der Dreierkoalition DP-LSAP-„déi gréng“ wurde ihm zusätzlich das Ressort Immigration unterstellt.

Würden CSV und LSAP erneut die Regierung stellen, sollte Asselborn Außenminister bleiben. Das wünschten sich die Befürworter einer schwarz-roten Koalition in der IFOP-Umfrage im Auftrag des Tageblatt. Den Teilnehmern waren jeweils drei Namen von CSV- und LSAP-Politikern zur Wahl vorgeschlagen worden. Zur Erinnerung: 39 Prozent der Umfrageteilnehmer sprechen sich für eine CSV-LSAP-Koalition aus.

Populär auch bei den CSV-Wählern

Jean Asselborn liegt mit 48 Prozent unangefochten auf Platz eins. Interessant ist, dass seine Sympathiewerte bei den CSV-Wählern, die für Schwarz-Rot stimmen, mit 54 Prozent sogar etwas höher liegen als bei den LSAP-Wählern. Überraschen sollte dies dennoch nicht. Immerhin zählt der sozialistische Politiker mit zu den populärsten Persönlichkeiten des Landes, wie die in regelmäßigen Abständen veröffentlichten TNS-Ilres-Umfragen seit Jahren zeigen.

Auch Platz zwei in der Wählergunst ginge an einen Sozialisten. Mit 16 Prozent würde Etienne Schneider jedoch weit abgeschlagen gegen die Nummer eins antreten. Wie bereits in der Premierministerfrage bei einer möglichen Fortsetzung von „Gambia“ (hier geht’s zum Artikel) fällt Schneiders schwache Unterstützung bei den LSAP-Wählern auf. Nur neun Prozent wünschen sich den aktuellen Wirtschaftsminister im Außenministerium. Mit 16 Prozent ist die Zustimmung bei den CSV-Wählern hingegen fast doppelt so stark.

Viviane Reding (CSV) chancenlos

Enttäuschend dürfte für Viviane Reding (CSV) der dritte Platz mit 13 Prozent sein. Sogar bei den CSV-Wählern wäre sie nur dritte Wahl hinter Asselborn und Schneider. Gar nicht akzeptiert würde die ehemalige EU-Kommissarin und derzeitige EP-Abgeordnete bei den LSAP-Wählern.

Noch schlimmer erwischt es jedoch den CSV-Abgeordneten Laurent Mosar. Ihn wünschen sich nur zwei Prozent als Außenminister, und das, obwohl sich Mosar nach Kräften bemüht, sein außenpolitisches Profil zu schärfen, insbesondere im Kurznachrichtendienst Twitter.

Gast Gibéryen, Außenminister in einer CSV-ADR-Koalition

Die Wahrscheinlichkeit, dass CSV und ADR eine Koalition bilden, ist klein. CSV-Spitzenkandidat Claude Wiseler hatte sich bereits dahingehend geäußert.

Derlei Regierungsbündnis ist auch unserer Umfrage zufolge eher unwahrscheinlich. Lediglich 19 Prozent der Umfrageteilnehmer würden eine CSV-ADR-Koalition wählen. Wer denn den Außenminister in derlei Regierung stellen sollte, wollte Ifop dennoch wissen.
Überraschend klar positionierte sich ADR-Urgestein Gast Gibéryen an erster Stelle. 39 Prozent wünschten sich den Langzeitabgeordneten ins Außenministerium. Mit 22 Prozent schafft es der CSV-Abgeordnete Laurent Mosar auf Platz zwei.