Montag17. November 2025

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Duell mit dem Freund

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Fast wäre Tom Schnell beim Progrès gelandet. Im letzten Winter unterschrieb der Innenverteidiger jedoch einen neuen Dreijahresvertrag beim F91 Düdelingen. Heute kommt es zum Duell gegen seinen Freund und Niederkorn-Präsidenten Fabio Marochi.

Tageblatt: Tom, wie viel steht für Düdelingen gegen Niederkorn auf dem Spiel?
Tom Schnell: Sehr viel. Verlieren wir, beträgt der Abstand auf den Progrès bereits sechs Punkte. Der Druck lastet auf unseren Schultern. Niederkorn kann befreit aufspielen und steht als Tabellenführer nicht unter Zugzwang.

Es ist selten, dass der F91 ein Spitzenspiel nicht als Tabellenführer angeht.
Das ändert für uns aber eigentlich nichts. Wir sind in diese Situation geraten, weil wir am ersten Spieltag gegen Hostert verloren haben. Nach den Champions-League-Qualifikationsspielen gegen Nikosia sind wir in ein Loch gefallen. Und das haben wir auch selbst gemerkt. Wir sind nicht in der Lage, immer jede Mannschaft zu überrennen. Nach der Niederlage im Ligapokal gegen die Fola und eine Woche später gegen Hostert hat der Trainer die Mannschaft in die Verantwortung genommen. Seitdem befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Es ist uns bewusst, dass der Titel in diesem Jahr noch schwerer zu holen ist, weil mit Niederkorn eine weitere Mannschaft zur Spitze gestoßen ist.

Ist es für Niederkorn ein Vorteil, dass sie bereits zwei Topspiele gegen die Fola und Differdingen gewonnen haben?
Ihr großer Vorteil ist, dass sie noch immer von der Europapokal-Euphorie leben. Die zwei Siege in diesen Spitzenspielen haben gezeigt, auf welchem Level sich Niederkorn befindet. Wir haben uns viele Videoanalysen ihrer Partien angesehen. Sie besitzen einen guten Spielrhythmus.

Gegen Niederkorn triffst du auf deinen ehemaligen Teamkollegen Aleksandre Karapetian. Ist er stärker als zu Düdelinger Zeiten?
Im Moment trifft er einfach. Das Umfeld schenkt ihm das Vertrauen, das man als Stürmer braucht. Und er bedankt sich mit Toren. Ob er jetzt besser ist als vor drei Jahren, werden wir dann sehen. Ich freue mich auf das Duell mit ihm. Er ist einer, der den Zweikampf sucht und nicht 100-mal zu Boden geht. Das kommt mir entgegen.

Ist der Schlüssel des Spiels, die Thill-Brüder auszuschalten?
Ich denke, dass zurzeit Emmanuel Françoise ihr Schlüsselspieler ist. Wenn wir ihn aus dem Spiel nehmen können, dann haben wir schon einiges erreicht. Aber auch das Mittelfeld um Olivier und Sébastien Thill muss gebremst werden. Wie immer werden die Vorgaben lauten, wenige Fehler in den letzten 30 Metern vor dem Tor zu machen, um Standardsituationen zu vermeiden. Außerdem müssen wir das schnelle und gute Umschaltspiel der Niederkorner unterbinden.

In der letzten Saison wäre es fast zu einem Wechsel nach Niederkorn gekommen. Woran ist der Transfer gescheitert?
Ich kenne den Präsidenten Fabio Marochi bereits seit Jahren und wir sind Freunde. Schlussendlich konnten wir uns aber nicht einigen. Deshalb ist das Duell gegen Niederkorn für mich auch ein bisschen speziell. Es geht gegen den Verein eines Freundes.

Wie groß war die Enttäuschung, trotz des Personalmangels nicht für die Länderspiele gegen Frankreich und Weißrussland nachnominiert worden zu sein?
Auf dieses Thema wurde ich zuletzt oft angesprochen. Ich bin nicht enttäuscht, weil ich mit der Nationalmannschaft abgeschlossen habe. Es gibt viele junge, aufstrebende Spieler, die im Ausland tätig sind und ihre Aufgabe gut machen. Ich bin nicht mehr bereit, vor Länderspielen zwei Wochen in einem Hotel zu wohnen. Das habe ich Luc Holtz auch so mitgeteilt. Mein Fokus richtet sich jetzt auf meine Familie und den F91 Düdelingen.