Die schwarze Katze auf dem Synchronizer bewegt unablässig ihren Arm zum Beat, den Ryvage produziert. „Diese Maneki-neko, eine japanische Glückskatze, gehört zum Museum meiner Bühnen-Grundausstattung“, so Samuel Reinard, der Ryvage Anfang 2017 zusammen mit einem Lichttechniker und einem Grafiker ins Leben gerufen hat. Im Rahmen der „Congés annulés“ in den Rotondes in Bonneweg trat Ryvage am vergangenen Donnerstag als Voract der US-amerikanischen Band Liars auf. „Das war erst mein vierter Auftritt“, erzählt Reinard.
Neben dem japanischen Einfluss aus Mangas, die er in Form der Maneki-neko mit sich trägt, inspiriert der Künstler sich an Filmmusik, Sounds von Computerspielen sowie an Techno und elektronischer Musik. „Ich setze mir bei der Komposition meiner Lieder keine Grenzen, sondern folge vielmehr einer ästhetischen Linie, die ich mir selbst gesetzt habe“, erklärt der Musiker. Ab und zu fließen alienartige Geräusche in seine Musik ein, die er mit seiner Stimme im Synchronizer einsingt. Samt Lichtshow und begleitenden Grafiken auf dem Bildschirm ist Ryvage ein Projekt, das die musikalische Landschaft Luxemburgs sowohl akustisch als auch ästhetisch erweitert. Ryvage nutzte den Auftritt außerdem, um seinen Remix eines Songs von „Drops & Points“, eines jungen Musikprojekts von Pascal Schumacher und Maxime Delpierre, vorzustellen.
Immer neu
Hauptattraktion des Abends war die amerikanische Band Liars. Sänger und Gründer Angus Andrew betrat die Bühne mit einem Brautschleier über dem Kopf, den er auch auf dem Cover ihres neuesten Albums „TFCF“ trägt. Andrew ist das einzige konstante Mitglied der Band, die 2000 in New York von ihm und Gitarrist Aaron Hemphill gegründet wurde. Bekannt wurde sie 2001 mit dem Album „They Threw Us in a Trench and Stuck a Monument On Top“. Die Musik lässt sich nur schwer einordnen: Mit jedem ihrer bisherigen Albums erfanden sie sich neu. Bei diesem Album, genau wie beim Konzert in den Rotondes, handelte es sich um elektronischen, experimentellen Rock.
Am Donnerstag kamen Headbanging-Fans, inklusive Angus Andrew, der die ganze Zeit mitbangte, auf ihre Kosten. Das Publikum – von Jung bis Alt, von Rockfan bis Laie – tanzte ausgelassen. Erst bei ihrem langsameren Song „The Other Side Of Mt. Heart Attack“ kamen die Tänzer zur Ruhe, bevor die Liars mit einem letzten rockigen Song, „Mess on a Mission“, abschlossen. Aktuell sind die Liars auf Europatour und treten demnächst unter anderem in Norwegen, Deutschland und Großbritannien auf.
Hier ein Einblick aller Bands, die auf den „Congés annulés“ aufgetreten sind oder auftreten werden:
Claire Faber
De Maart









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