Das „Summer’s Tale“-Festival ist wahrlich kein Exzess-Event mit 24-stündiger Dauerbeschallung. Statt riesiger Makadamflächen mit Müllbergen ist das Festivalgelände hier von Wäldern umgeben und versprüht eher den Charme eines Kurorts, eines Sommercamps oder einer gigantischen Gartenparty. Die Wege zwischen den drei Bühnen und dem Campingplatz sind durch Kunst- und Lichtinstallationen verschönert und weitläufig angelegt. Dennoch können die Kinder- und scheinbar obligatorischen Bollerwagen problemlos darauf manövriert werden.
Neben den vielen Kindern sind die Frauen eindeutig in der Überzahl, und auch bei dem sehr anspruchsvollen Line-up macht sich bemerkbar, dass überduchschnittlich viele Musikerinnen auf dem Programm stehen: von den Headlinern PJ Harvey und Feist über Judith Holofernes und Birdy bis zu den Hamburger Shootingstars Rhonda, dem Electric Swing Circus und den neuformierten Pixies, bei denen Bassistin und Sängerin Paz Lenchantin seit 2014 eine Schlüsselrolle zukommt.
Neutralen Beobachtern der Musikszene wurde auf diesem Festival außerdem klar, dass es derzeit sehr viele talentierte deutsche Bands gibt. Neben festen Größen wie Lokalmatador Sven Regener, der mit seiner Combo Element of Crime, seiner sympathischen Art und seinen wunderbaren melancholischen Liedern wie immer eine besondere Faszination ausübte, und Get Well Soon, die ihren markanten orchestralen Pop live adäquat umzusetzen wussten, müssen an dieser Stelle zwei Geheimtipps erwähnt werden: von Brücken, ein neues Kollektiv um Nicholas Müller, und The Notwist, die genialen Soundtüftler und Oberschluffis in Kapuzenpullis aus Bayern.
Gil Max
Den ganzen Artikel über das „Summer’s Tale“-Festival finden Sie in der Mittwochsausgabe (8. August) des Tageblatt.
De Maart























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