Die gesetzten nationalen Klimaziele seien nur über den Verkehr oder das Bauwesen zu erreichen, so der Parteipräsident gestern, da die Industrie kaum Einsparpotenziale biete.
Mehrere Maßnahmen regt die Partei in diesem Kontext an: So sollte Luxemburg bereits jetzt eine Vorreiterrolle spielen und nicht erst ab 2020 (wie auf EU-Ebene vorgesehen) die Verpflichtung einführen, Neubauten nach Null-Emissionsstandard zu realisieren, sondern schon ab 2013.
Neben dem Klimaschutz würde dies den mittelständischen Unternehmen des Bausektors helfen, sich technologisch auf die neuen Herausforderungen einzustellen. Doch nicht nur bei Neubauten, auch im Bereich der Altbausanierung sollte effiziente Klimaschutzpolitik gemacht werden.
Hier vermisst die Demokratische Partei Gelder aus dem staatlichen Konjunkturprogramm. Diese wären in diesem Bereich sinnvoll und nachhaltig eingesetzt, so die Oppositionspolitiker.
Um die Hausbesitzer hierbei zu unterstützen, könnte zum Beispiel eine Klimabank gegründet werden, die Sanierungsarbeiten vorfinanziert. Die entsprechenden Kredite könnten dann durch die Einsparungen bei Strom, Heizöl oder Gas zurückgezahlt werden.
Windmühlen in China
Die Regierung, so ein Kritikpunkt gestern, investiere im Rahmen des Kioto-Abkommens in ausländische Umweltprojekte, um so die nationale CO2-Bilanz zu entlasten. So würden 100 Millionen Euro jährliche Investitionen im Ausland getätigt werden; zum Beispiel Windkraftanlagen in China, was ein ökonomischer und ökologischer Unsinn sei. Die DP will diese flexiblen Kompensierungsmechanismen nicht infrage stellen, verlangt aber, dass Luxemburg erst seine Hausaufgaben macht und prioritär im Land investiert.
Luxemburg brauche dringend ein Energiesparprogramm für den Häusermarkt, das mit Architekten und Bauunternehmen abgesprochen werden solle.
Bei einem solchen Programm mit entsprechender finanzieller Unterstützung resp. Vorfinanzierung gebe es nur Nutznießer. Die Bürger bräuchten weniger Heizmittel, der Mittelstand bekäme Aufträge, der Staat würde zumindest bei seinen eigenen sanierten Gebäuden Heizkosten sparen und der Natur würde die Maßnahme ebenfalls nutzen.
Auch wenn Klimaschutzmaßnahmen zurzeit vom Staat zu 20 bis 30 Prozent bezuschusst würden, so müssten gerade jene, die in alter Bausubstanz wohnen und nicht über große Mittel verfügen, den Rest selbst bezahlen; oft ein Ding der finanziellen Unmöglichkeit. Der Staat subventioniere also an den Bedürfnissen vorbei.
Architekt Jean-Luc Majerus führte abschließend durch das kompakt gebaute, aber sehr wohnliche Niedrigenergiehaus, das nur etwa sechs Prozent teurer würde im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise.
De Maart
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