Franz-Rudolf Ubach, der Pressesprecher des Flughafens Zweibrücken, erinnert sich gerne an die Zeiten vor 9/11 zurück. „Da war Fliegen eine schöne Sache“, sagt er, „heute wird jeder potenziell als Terrorist gesehen“. Er empfiehlt allen Passagieren etwas mehr Zeit als sonst beim Check-in einzuplanen. Zwar werde kein zusätzliches Personal eingesetzt, aber „es wird bei den Kontrollen in Zweibrücken genauer hingesehen“. Dieses „Mehr“ an Stichproben koste Zeit, das Sicherheitspersonal sei sensibilisiert. „Wir wollen ja alle wieder sicher landen“, sagt er.
Das Personal stellt ein externes Unternehmen, das genau wie in Luxemburg unter der letztendlichen Verantwortung der Polizei arbeitet. In Deutschland ist das die jeweilige Abteilung der Bundespolizei.
Mehr Kontrollen ja, mehr Personal nein
Auch in Saarbrücken-Ensheim, der von der Luxair angeflogen wird, gibt es verstärkte Kontrollen ohne zusätzliches Personal. Der Sprecher der zuständigen Bundespolizei im saarländischen Bexbach, Carsten Eberhardt, bestätigt auf Anfrage des Tageblatts „intensivere manuelle Nachsuche“. Die bezieht sich laut Eberhardt auf Kontrollen bei den Passagieren selbst und beim Handgepäck. Allerdings schränkt er wie sein rheinland-pfälzischer Kollege, der für Hahn zuständig ist, ein.
„Verschärfte Kontrollen gibt es für Flüge in die USA“, sagt Eberhardt, „da Saarbrücken aber keine Ziele in die USA anfliegt, gelten sie hier nicht“. Mit zusätzlichen Verzögerungen in der Abfertigung haben Passagiere nicht zu rechnen. Generell, betont Eberhardt, seien die Kontrollen in Saarbrücken bereits „auf sehr hohem Niveau“. Von einer Verschärfung der Sicherheitskontrollen will auch sein Kollege Alfred Dreher, der Geschäftsführer des zuständigen Landesbetriebs „Mobilität“ in Koblenz, nichts wissen. Der Behörde untersteht das Sicherheitspersonal am Flughafen Hahn. Besondere Warnhinweise gelten nur für Flüge in die USA, so Dreher.
Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums hatte unlängst der Deutschen Welle gegenüber präzisiert, dass der Anschlagsversuch die Bedeutung des transatlantischen Luftverkehrs als Terrorziel unterstreiche. Da ab Hahn kein amerikanisches Ziel angeflogen werde, gelte das dort nicht, sagt Dreher. „Wir schauen aber sicherlich genauer hin“, sagt er, allerdings ohne den Einsatz zusätzlichen Personals. Wiebke Trapp
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