Mittwoch22. Oktober 2025

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Erhöhter Terroralarm vor Londoner Afghanistan-Konferenz

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Vor der internationalen Afghanistan-Konferenz in London wächst weltweit die Sorge vor neuen Terroranschlägen.

Die Gefahr eines terroristischen Anschlags bleibe sehr real, sagte am Sonntag der britische Außenminister David Miliband. Kurz zuvor bekannte sich Osama bin Laden zum Terrorkomplott von Detroit und drohte in einer Audio-Aufnahme mit Anschlägen auf die USA. In der am Sonntag vom arabischen Sender Al Dschasira ausgestrahlten Botschaft stellte der Führer des Terrornetzwerks Al Kaida den gescheiterten Anschlag vom 25. Dezember in eine Reihe mit dem Angriff vom 11. September 2001. Unmittelbar nach der Verhaftung des Nigerianers Umar Farouk Abdulmutallab, der einen Sprengsatz an Bord einer Maschine der Northwest Airlines zu zünden versucht hatte, bekannte sich bereits die Organisation Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel zu der Tat. Mit der jetzt verbreiteten Mitteilung will Bin Laden offenbar betonen, dass er das direkte Kommando über die verschiedenen Zweige der Al Kaida hat. Einige Terrorismusexperten vertreten die Auffassung, dass regionale Gruppierungen wie Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel unabhängig von Bin Laden agieren, der in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion vermutet wird. „Amerika wird niemals von Sicherheit träumen, solange wir diese nicht in Palästina verwirklicht haben“, sagte Bin Laden, der sich direkt an US-Präsident Barack Obama wendet. „Unsere Angriffe auf euch werden andauern, solange eure Unterstützung für die Israelis andauert.“
Zwar war es nicht möglich, die Authentizität der Aufnahme zu bestätigen, jedoch ähnelte sie früheren Aufnahmen, die von Bin Laden stammen sollen. Vor der Erklärung vom Sonntag hatte sich der Al-Kaida-Führer zuletzt am 26. September vergangenen Jahres zu Wort gemeldet. Damals forderte er die europäischen Staaten zum Abzug aus Afghanistan auf und drohte ihnen mit Anschlägen.
Zwtl: London sieht „ernste“ Gefahr
Die britische Regierung erhöhte ihre Terrorwarnung am Freitag auf die zweithöchste Stufe. Die Steigerung von „erheblich“ auf „ernst“ bedeutet, dass ein Terroranschlag als sehr wahrscheinlich gilt. Einen konkreten Grund für die Entscheidung nannte Innenminister Alan Johnson nicht. Die Wachsamkeit werde erhöht, es gebe aber keine spezifischen Erkenntnisse des Geheimdienstes. Einen Tag vor der Afghanistan-Konferenz findet in London eine internationale Konferenz zur Sicherheit im Jemen statt – dorthin führten die Spuren des gescheiterten Terroranschlags am Weihnachtstag.

APD