Delia Pifarotti
Die meisten waren sicherlich gekommen, um festzustellen, ob der zweifellos gut aussehende 55-jährige Schauspieler, der „mit dem Wolf tanzt“ und als „Robin Hood“ die Reichen bestiehlt, überhaupt singen und Gitarre spielen kann.
Alle waren angenehm überrascht, wenn auch das Konzert nicht wirklich vom Hocker riss und der angesagte Country-Stil ganz schwach zu spüren war, da er eher als rockiger Pop rüberkam. Costner selbst definiert ihn als Roots-Country oder Americana.
Wie eine kuriose Entdeckungsreise
Aus voller Kehle mitsingen konnten wohl auch die wenigsten, denn Costners Album „Untold Truths“ ist nicht sonderlich bekannt, aber die Menge jubelte gerne und gelassen bei und zwischen den Klängen von: „Long Hot Night“, „90 Miles an Hour“, „Down in Nogales“, „The Way you Love me“, „Superman“ usw.
Somit verlief der Abend wie eine kuriose Entdeckungsreise: Die junge, blonde Dame (Sara Beck), die eine diskrete Viertelstunde lang vor dem Main-Act als Solo-Artistin mit Gitarre auftrat, erwies sich als Ehefrau von Costners Gitarrist Park Chisolm. Costner selbst entpuppte sich als sympathischer, immer lächelnder und selbstironischer Entertainer, der gerne mit dem Publikum redete, über den Inhalt seiner Songs sprach und dabei immer seine Mama und seine Leidenschaft „Frauen“ in den Mittelpunkt stellte; mit kollektiver Zustimmung wurde auch die Performance des Geigers Bobby Yang, der für sein „unorthodoxes“ Spiel von modernen Künstlern geschätzt wird, beklatscht. Eine Entdeckung wert war auch Costners (hoffentlich ehrliches) Staunen über seinen eigenen Erfolg als Sänger und folglich das im Nu ausverkaufte Konzert. Dafür bedankte er sich herzlich, trank symbolisch auf der Bühne, am Ende des Konzertes, ein Gläschen Champagner auf das Wohl der Zuschauer und versprach wiederzukommen.
Zur Freude aller, vor allem seiner weiblichen Fans, nahm er sich Zeit, um unzählige Autogramme zu schreiben.
De Maart
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