Montag27. Oktober 2025

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Eines der schlimmsten Verbrechen: Der „perfekte“ Mord klappte erst beim dritten Mal

Eines der schlimmsten Verbrechen: Der „perfekte“ Mord klappte erst beim dritten Mal

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Im August 2007 wird ein Briefträger in der Umgebung von Manternach ermordet aufgefunden. Man hatte ihm, so wird die Autopsie ergeben, zuerst starke Schlafmittel verabreicht und ihn dann mit einer Stange totgeschlagen.

Romain Durlet
 
Vor Gericht stehen jetzt seine Frau, die 1973 geborene Portugiesin Albertina, ihre Freundin Sandra, gleicher Nationalität und 1975 geboren, dann Nicolas, Jahrgang 1951, Luxemburger und Liebhaber der Witwe, sowie ein 1953 geborener Portugiese, Antonio, der ebenfalls eng mit ihr befreundet war. Der Fünfte im Bunde wird im Abwesenheitsverfahren verurteilt.

Die 36-jährige Albertina, so heißt es, habe schon im März 2007 mit Hilfe von zwei der Beschuldigten ihren Mann töten wollen. Beim ersten Mal wurden die Bremskabel des 44-jährigen Ehegatten durchtrennt, beim zweiten Mal wurde das Opfer mit einem Messer attackiert. Doch der Mann überlebte. Die mutmaßlichen Täter, die in einem engen Verhältnis zu Albertina standen, sollen u.a. auch mit Geld geködert worden sein.

Prozessbeginn auf Nebengleis

Beim dritten Mal dann, in der Nacht vom 11. auf den 12. August, wurde der Mann schließlich zuerst mit Pillen betäubt, dann mit einer Eisenstange totgeschlagen. Man wird ihn später in seinem Wagen neben der Syr in Manternach wiederfinden. Das Ganze sollte wie ein Unfall aussehen.
Während diese Tat verübt wurde, kümmerte sich Sandra anscheinend um das Kind des Ehepaars und holte das Duo, das bei der Tat zugegen oder direkt beteiligt war, mit dem Wagen unweit des Tatorts ab.

Der Prozess, der auf zwei Wochen fixiert ist, dürfte wohl noch mehr Zeit in Anspruch nehmen, falls er nicht schneller vorangeht als gestern.
Der Beginn fand auf einem Nebengleis statt; zuerst wurde nämlich eine deutsche Expertin angehört, die ein psychiatrisches Gutachten über Sandra erstellt hat. Auf die Anhörung folgte eine Diskussion mit der Expertin.
Bedauerlicherweise wurde mit der Abschaffung des Assisenhofes mit der Prozedur gebrochen, zuerst auf die Anschuldigungen einzugehen und die Untersuchungsbeamten über den Tatbestand zu befragen, so dass der generelle Rahmen geschaffen wurde, bevor Ärzte, Psychiater, Psychologen und andere Zeugen auf Einzelheiten eingehen.
So beschränkten sich die Diskussionen gestern auf einen Meinungsaustausch und ein Frage- und Antwortspiel zwischen dem Präsidenten der Kriminalkammer, dem Anwalt von Sandra und der Expertin.

Ein lange währender Akt von nahezu drei Stunden, auf Grund dessen man die Motivation von Sandra, ihrer Freundin bei dem schändlichen Akt zur Seite zu stehen, allerdings nicht erfahren sollte. Doch das erwies sich durch die kontradiktorischen Feststellungen als äußerst schwer, so dass man immer noch nicht mit Klarheit weiß, ob Sandra eventuell gleichgeschlechtliche Beziehungen zu Albertina hatte, ob sie in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihr stand oder ob sie von ihr bedroht wurde.
Heute werden die Beamten der Kripo ihren Bericht vorlegen, bei dem dann Einzelheiten über diesen Mord zu erfahren sein werden.