Jean-Marie Backes
LUXEMBURG – Auf jeden Fall sei die implizierte Firma aus Köln nicht in Luxemburgs Tunnelbau tätig, sagt Ingenieur Roland Fox von der Straßenbauverwaltung.
In Luxemburg arbeiten bereits bei der Gestaltung des Lastenheftes Spezialisten mit, das sind meistens die vereidigten Ingenieure oder Funktionäre, die die Baustelle laufend prüfen.
Was die Qualität des eingebauten Stahls angeht, so gibt es klare Vorschriften, deren Einhaltung von der Bauleitung ständig vor Ort geprüft wird. Es gibt also mehrere und permanente Kontrollen und es werden Stichproben durchgeführt, so Fox, der aber darauf hinweist, dass immer wieder ein kleines Risiko von Manipulationsgefahr bestehe. Nach den Kontrollen vor Ort werden die angegebenen Mengen mit den Abrechnungen verglichen.
Eine weitere Kontrolle wird vom Sicherheitsbeauftragten vorgenommen. An kritischen Stellen werden Elastizitätsmessungen durchgeführt.
Beanstandungen
Es habe schon Beanstandungen gegeben, sagt Roland Fox weiter. Es kam bereits vor, dass Eisen nachgelegt werden musste. Auch waren die eingebauten Qualitäten nicht konform. Einige Brückenunterbauten mussten schon mal erneuert werden. Ein weiteres Problem in Luxemburg sind die zu vielen eingebauten Eisenteile. Das kommt vor, weil in Luxemburg bei großen Baustellen Nachkredite gewährt werden. Technisch kann dies aber auch bedeuten, dass wegen zu viel Eisen der Beton nicht mehr dahin läuft, wo er hinlaufen sollte.
110 Beanstandungen
Bis jetzt wurden zum Beispiel bei Luxemburgs Tunnels 110 „Bulletins de non-conformité“ ausgestellt.
Gestohlen wird wenig Eisen auf den Baustellen, da dieses bereits vorgeformt ankommt. Dann habe es eben nur noch Schrottwert. Auch hätten einige Angestellte der Baufirmen bereits versucht, Kupferkabel zu klauen. Das sei dann das Problem der Bauunternehmen. Auf jeden Fall werden die entscheidenden Kontrollen in Luxemburg von staatlich vereidigten Ingenieuren ausgeführt, betont Roland Fox abschließend.
Die skandalösen Zustände, wie sie in Köln herrschen, seien in Luxemburg ausgeschlossen.
De Maart
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