Christian Muller
Die beiden Partner wollen Luxemburg zu einem europäischen Zentrum der Exzellenz und Innovation für hoch entwickelte Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) in Satellitensystemen entwickeln, sagte der Geschäftsführer der SES, Romain Bausch, am Mittwoch vor Journalisten.
Der finanzielle Beitrag der SES beträgt mehr als zwei Millionen Euro, davon 1,5 Millionen Euro in bar. Die Gelder werden in das „Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust“ (SnT) der Universität, sowie in die Gründung eines Stiftungslehrstuhls für Weltraum-, Telekommunikations- und Medienrecht an der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften fließen.
Unter der Federführung des SnT werden die Universität und SES in der Erforschung von Satelliten-Anwendungen und -diensten, von hybriden Satellitennetzwerken, Transmissions- und Empfangstechniken sowie bei rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen im Weltraum-, Telekommunikations- und Mediensektor zusammenarbeiten, so die Partner in einer Pressemitteilung.
„Die Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg und dem SnT dient als Katalysator zur Entfachung eines permanenten Innovationsstroms“, so Romain Bausch.
In anderen Worten, die SES hofft auf gute Ideen für ihr Dienstleistungsgeschäft. „Während sich das Hauptgeschäft – das Verleihen von Satellitenkapazitäten – gut entwickelt, hapert es mit den Gewinnmargen im Service-Geschäft“, sagte René Steichen, Präsident des Verwaltungsrates der SES. „Es ist wichtig, dass wir uns dort weiter entwickeln.“
Ein weiterer Pluspunkt für die SES, die in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag feiert, ist die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter weiterzubilden, sowie die Ausbildung von neuen potenziellen Mitarbeitern vor Ort.
Für die SES ist dies nicht die erste Partnerschaft mit einer Universität. Sie unterhält bereits seit mehreren Jahren eine Kooperation mit der „International Space University“ in Straßburg sowie mit der Princeton University in den USA. „Das wird ein schöner Verbund von Unis“, so Romain Bausch. „Dieses Netzwerk kann den Anstoß für wichtige Entwicklungen geben.“
Zentrum für Exzellenz und Innovation
Auch für die Universität ist die SES nicht der erste Partner aus der Privatwirtschaft. Die erste Stiftungsprofessur kam von TDK im Bereich der Halbleiter. Weitere „Sponsoren“ sind die Stadt Luxemburg, die Handelskammer und das Steuerberatungsunternehmen Atoz. Rolf Tarrach, Rektor der Universität, ist hoch erfreut über solche Partnerschaften, denn „so sind wir etwas weniger abhängig von den Geldern der Regierung“. Für die Zukunft kündigte er noch eine weitere Partnerschaft an – wollte den Namen des Unternehmens jedoch noch nicht mitteilen.
Die Partnerschaft mit der SES läuft vorerst bis zum Jahr 2015. Nach den ersten drei Jahren werden die Resultate der Zusammenarbeit von den Partnern ausgewertet – dann wird entschieden, wie es weitergeht. „Wenn die Resultate gut sind, dann spricht nichts gegen eine Weiterführung der Partnerschaft“, so Romain Bausch.
De Maart
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