Für Luxemburg brachte den Stein ins Rollen der Generalvikar Mathias Schiltz. Er sprach am Donnerstag in einem Interview von bis zu zehn Fällen in den vergangenen 40 Jahren.
Obwohl die Gerüchteküche brodelt, sind dem Sprecher der katholischen Kirche, Théo Péporté, keine aktuellen Fälle von Missbrauch bekannt. Oder herrscht hier noch Stillschweigen?
Schließlich geht es hier um den Ruf der katholischen Kirche. In vielen Fällen umgibt eine Schweigemauer die Missbrauchsvorfälle, die Jahrzehnte zurückliegen. Viele Kirchengänger fordern nun eine schonungslose Aufklärung aller Missbrauchsfälle, auch in Luxemburg.
„Die bekannt gewordenen Fälle von Missbrauch sind skandalös. Wir wollen so schnell wie möglich eine Anlaufstelle mit Telefonhotline außerhalb der kirchlichen Hirarchie“, betonte Péporté am Freitag gegenüber tageblatt.lu
Wir haben eine Liste von Personen, die für diese Aufgabe in Frage kommen, so der Sprecher weiter. Namen nannte er aber keine. Er betonte, dass der Posten ausschließlich mit „externen“ Leuten bestückt werden soll.
In den kommenden zwei Wochen soll das Gremium feststehen, so Peporté weiter. Man wolle mit dem Gremium einen regelmäßigen Kontakt mit der Justiz pflegen, heisst es
„Juristisch nicht greifbar“
Alle Fälle von Missbrauch in den vergangenen Jahrzehnten seien damals an die Staatsanwaltschaft gegangen. „Es wurden Urteile gesprochen. Es gab aber auch Fälle, die juristisch damals nicht greifbar waren“, so Péporté weiter.
Hier haben wir dann auf einen Anfangsverdacht hin gehandelt und den Verdächtigen versetzt, wo er anschliessend keine Kontakte mehr zu Kindern oder Jugendlichen hatte.
Mit der Anlaufstelle für Missbrauchsopfer will die Kirche in Zukunft möglichen unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen.
„Auch wir haben lernen müssen“, unterstreicht der Sprecher der katholischen Kirche.
fo
De Maart
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