„Auf einen Schlag fielen die Häuser in sich zusammen. Es war ein furchtbares Beben“, sagte der Journalist, Karsum Nyima. Das chinesische Erdbeben-Zentrum gab die Stärke des Erdstoßes mit 7,1 an, die US-Erdbebenwarte in Colorado mit 6,9.
Es folgten drei heftige Nachbeben mit Stärken bis zu 5,8. Allein in der Ortschaft Jiegu stürzten mehr als 80 Prozent der Häuser ein, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf einen Regierungsbeamten vor Ort berichtete. „Auf den Straßen von Jiegu herrscht Panik, sie sind voller Verletzter, viele von ihnen bluten“, wurde der Beamte mit Namen Zhuohuaxia zitiert. Beim Einsturz einer Berufsschule seien mehrere junge Leute verschüttet worden.
Im staatlichen Fernsehen war zu sehen, wie Militärpolizisten mit einfachen Schaufeln die Trümmer zu beseitigen versuchten. Bagger seien nicht verfügbar, sagte Militärsprecher Shi Huajie dem staatlichen Fernsehsender CCTV. „Viele Menschen sind verschüttert, und unsere Soldaten versuchen, sie allein mit Muskelkraft zu befreien“, berichtete Shi.
Straßenschäden erschweren Hilfstransporte
Abhilfe war zunächst nicht in Sicht, weil das Beben zahlreiche Straßen unbefahrbar machte. Dies gelte auch für die Verbindungsstrecken zum nächsten Flughafen, sagte Wu Yong, ein örtlicher Militärbefehlshaber. Die Provinzregierung von Qinghai kündigte dennoch an, 5.000 Zelte sowie Mäntel und Decken in die Gebirgsregion zu schicken, wo am Mittwoch Temperaturen um 6 Grad und starker Wind herrschten.
Zusätzlich erschwert wurden die Rettungsbemühungen durch einen weitgehenden Zusammenbruch des Telefonnetzes im Erdbebengebiet. Der Westen Chinas wurde zuletzt vor zwei Jahren von einem schweren Erdbeben erschüttert, in der Provinz Sichuan kamen damals rund 90.000 Menschen ums Leben.
AP
De Maart
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