Bei der Parlamentswahl am Donnerstag wurden die Liberaldemokraten zwar nur drittstärkste Kraft, sie werden aber sowohl von den konservativen Tories als auch von der noch regierenden Labour Party als Mehrheitsbeschaffer umworben.
Clegg nahm am Wochenende bereits Gespräche mit den Konservativen auf, die aber in eine Sackgasse gerieten.
Die Rücktrittsankündigung Browns bildete nun die Grundlage für alternative Verhandlungen der Liberaldemokraten mit Labour. Eine Koalition der beiden politischen Lager hätte aber keine Mehrheit im Unterhaus, sie bräuchte die Unterstützung kleinerer Parteien.
Mehrheitswahlrecht benachteiligt kleinere Parteien
In Großbritannien gilt derzeit ein reines Mehrheitswahlrecht, das die kleineren Parteien erheblich benachteiligt. Es hat dazu geführt, dass die Liberaldemokraten mit 23 Prozent Stimmenanteil nur neun Prozent der Unterhaussitze erhalten haben.
Die Konservativen dagegen profitieren vom Mehrheitswahlrecht und wollen daran festhalten. Das neue Angebot der Tories würde keine radikale Reform hin zu einem Verhältniswahlrecht bedeuten, sondern lediglich einige kleinere Änderungen zugunsten der Liberaldemokraten.
Die Unklarheit über die zukünftige Regierung ließ derweil den Wert des britischen Pfunds an den Kapitalmärkten sinken. Mit einer Einigung zwischen den politischen Kräften wird kaum vor Mittwoch gerechnet.
Der Sprecher der Liberaldemokraten, Simon Hughes, versprach „eine Regierung bis Ende der Woche“.
(apn)
De Maart

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