Danach sollen Hedgefonds künftig transparenter agieren, um Risiken in der Branche besser kontrollieren zu können. Unter dem wachsenden öffentlichen Druck, den Ankündigungen strenger Finanzmarktregeln endlich Taten folgen zu lassen, verloren die EU-Staaten die Geduld mit den Briten.Siehe auch:
Was ist ein Hedgefonds und wie funktioniert er?
Nach der Richtlinie sollen sich nun alle Manager von Hedgefonds, privaten Beteiligungsfonds und Spezialfonds zum Vertrieb in Europa erstmals registrieren lassen und Transparenzregeln befolgen – zum Beispiel die Offenlegung ihrer bisher streng geheimen Anlagestrategien gegenüber der Aufsicht.
Damit sollen die Risiken der schwer durchschaubaren Branche kontrollierbar werden. Die Bedenken Großbritanniens als größter Hedgefonds-Standort Europas über die Behandlung von Fonds aus Drittstaaten sollen bei den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament berücksichtigt werden, erklärte die spanische Finanzministerin und amtierende EU-Ratspräsidentin Elena Salgado.
Britische Blockage
Die kürzlich abgewählte Labour-Regierung hatte eine Einigung der 27 EU-Staaten monatelang blockiert. Da vier von fünf Hedgefonds in London angesiedelt sind, zögerten die EU-Staaten, Großbritannien zu überstimmen.
Zum Umgang mit Fonds aus Drittstaaten fordern die Briten die Möglichkeit für außereuropäische Unternehmen, zentral einen EU-Fonds-Pass zu erwerben und damit eine Registrierungspflicht in jedem einzelnen EU-Land zu vermeiden.
Viele britische Fondsanbieter sind in Steueroasen wie den Cayman-Inseln angemeldet. Die Mehrheit der Mitgliedstaaten will jedoch keine europäisch zentrale Zulassung für Hedgefonds aus dem Ausland, sondern den nationalen Behörden die Anerkennung auf Basis europäischer Mindeststandards überlassen.“
Verbot ungedeckter Leerverkäufe
Ab Mitternacht sind hochspekulative Finanzmarkttransaktionen in Deutschland verboten. Ab Mittwoch 00.00 Uhr würden ungedeckte Leerverkäufe in Aktien der zehn bedeutendsten deutschen Finanzinstitute untersagt, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Dienstagabend.
Das Verbot betreffe auch ungedeckte Leerverkäufe von Staatsanleihen der Länder der Euro-Zone. Auch ungedeckte Credit Default Swaps (CDS), also Kreditausfallversicherungen ohne reale Grundlage, seien von dem Zeitpunkt an verboten.
Bei Leerverkäufen wetten Investoren auf fallende Kurse von Wertpapieren oder Währungen. Sie leihen sich Aktien von anderen Anlegern, verkaufen diese und versuchen, sich anschließend billiger wieder damit einzudecken.
Bei ungedeckten Leerverkäufen haben sich die Investoren noch nicht einmal die Papiere geliehen, was die Risiken noch erhöht. Diese Geschäfte können Kursausschläge einer Aktie drastisch beschleunigen.
(Reuters/tageblatt.lu)
De Maart

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