Freitag7. November 2025

Demaart De Maart

Ein schwarzes Jahr für die Luxair

Ein schwarzes Jahr für die Luxair

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Auch die Luxair bleibt nicht von der Krise verschont. Die heimische Fluggesellschaft verbuchte 2009 einen Betriebsverlust von 7,1 Millionen Euro. Dennoch steht am Ende ein Gruppen-Gewinn von 1,3 Millionen Euro. Der Konzern erklärt diese Tatsache durch ein gutes Finanzpolster und ein weniger konservatives Risikomanagement als in den vergangenen Jahren.

Alexa Lepage

Das Jahr 2009 war ein Krisenjahr. Insbesondere die Luftfahrt ist stark davon betroffen. Branchenangaben zufolge hat die gesamte Luftfahrtindustrie 2009 Verluste von 3,5 Milliarden Dollar eingeflogen. Mehr als 70 Airlines und Tour Operators sind vom Radar verschwunden. Die Passagierzahl ist um 3,5 Prozent zurückgegangen; die Luftfracht ist um 14,5 Prozent eingebrochen.

Davon bleibt auch die Luxair-Gruppe nicht verschont. Ihre drei Hauptsparten – Airline, Luxair-Tours und Luxair Cargo – schlossen das Jahr mit Einbußen ab. Der operative Verlust der Gruppe beläuft sich auf 7,1 Millionen Euro. Ohne Anti-Krisen-Maßnahmen liege diese Zahl der Luxair zufolge bei Minus 25 Millionen Euro. Die Gruppe erzielte 2009 Kosteneinsparungen von 17,5 Millionen Euro. Es wurden unter anderem Kapazitäten angepasst und Verträge mit Zulieferern neu ausgehandelt.

Keiner Personalabbau

Oberstes Ziel der Luxair war es, kein Personal abzubauen. Um die Krise zu überbrücken, waren etwa Mitarbeiter aus dem Cargo-Bereich an den Reise-Bereich „ausgeliehen“ worden. „Die meisten sind wieder zurück“, sagte Hjoerdis Stahl, Verantwortliche des Cargo-Bereiches.
Der Cargo-Bereich schrieb 2009 den ersten Verlust seiner Geschichte. Der operative Verlust (EBIT) liegt bei zwei Millionen Euro – gegenüber einem Plus von 7,8 Millionen im Vorjahr und 14,1 Millionen Euro im Jahr 2007. „Die Situation hat sich jetzt etwas stabilisiert“, sagte Adrien Ney, Luxair-Geschäftsführer.

Trotz Sonderangebote und Primo-Tickets blieb auch die Airline nicht von einem Verlust von 13,1 Millionen Euro verschont. Insbesondere der Einbruch von Geschäftsreisenden macht der Luxair zu schaffen. Ihr Anteil sank auf 24 Prozent – gegenüber 30 Prozent im Vorjahr. Hinzu kommt der Passagierschwund auf Flügen nach Paris. 48 Prozent der Kunden bevorzugen den TGV – ein Verlust für die Luxair von 12 Millionen Euro.

Einzig Luxair-Tours konnte 2009 mit einem positiven Betriebsergebnis in Höhe von 4,4 Millionen Euro abschließen – gegenüber 4,7 Millionen 2008 und 4,5 Millionen 2007. Die Buchungen gingen um sieben Prozent zurück. Insbesondere die Nachfrage aus Lothringen war stark rückläufig. Um den Rückgang auszugleichen, hat LuxairTours unter anderem Flüge von Drittanbietern durchgeführt. Der Auslastungsfaktor blieb mit 80,6 Prozent fast auf Vorjahresniveau (83,2).

Mehr Passagiere

Positiv war 2009 die Entwicklung der Passagierzahl in Saarbrücken. Sie legte um 81,1 Prozent zu. Insbesondere die Flugziele Berlin und Hamburg sind dort sehr erfolgreich.

Für 2010 bleibt die Luxair vorsichtig: „Der wirtschaftliche Ausblick ist düster“, sagte Verwaltungsratspräsident Marc Hoffmann. „Der lange Winter hat zu vielen Flugstornierungen geführt“, so Adrien Ney. Hinzu kommt der Ausbruch der isländischen Vulkans. Er hat die Luxair bislang 2,5 Millionen Euro gekostet. „Das ist viel Geld in schwierigen Zeiten“, kommentiert Ney.

Die Luxair setzt künftig auf mehr Kundenfreundlichkeit: Der Konzern arbeitet an einem neuen Internetauftritt und will verschiedene e-services anbieten. Bereits im kommenden Monat soll es möglich sein, über das Handy einzuchecken.

Kunden gewinnen

Auch der Frachtbereich soll eine neue Website erhalten. Durch eine verstärkte Messe-Präsenz sollen neue Kunden gewonnen werden. Die Luxair-Cargo versucht, sich von der Konkurrenz abzusetzen: Im Gegensatz zu anderen Frachthallen funktionierte das Cargozentrum in Luxemburg während der Vulkankrise. Das ermöglichte der Gesellschaft, danach schnell zu reagieren und die Waren schnellstmöglich auszufliegen.

Für LuxairTours geht Adrien Ney ebenfalls von einem „schwierigen“ Jahr 2010 aus. Auch in diesem Segment setzt die Gruppe auf Qualität und Kundendienst. Im Herbst 2010 kommt ein neues Flugziel hinzu: Kap Verde.

Die Luxair will der Nachfrage und dem Verbraucherverhalten künftig so schnell wie möglich Rechnung tragen, um überlebensfähig zu bleiben. Bei einer mageren Nachfrage, steigenden Energiekosten und volatilen Wechselkursen kein Zuckerschlecken.