Donnerstag23. Oktober 2025

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Der Olympia-Countdown läuft

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Liz May beim WM-Lauf in Madrid

TRIATHLON – Wie schon vor vier Jahren wird in Madrid der Countdown für die Olympischen Spiele eingeläutet. Beim 3. Lauf der Weltmeisterschaften-Serie werden am Wochenende die ersten Punkte für das Klassement für London 2012 vergeben.

Marc Biwer

Dementsprechend groß präsentiert sich das Teilnehmerfeld. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen sind 66 Triathleten bei der Elite gemeldet.

Aber nicht nur wegen der Eröffnung der Qualifikationsperiode stellt der spanische Triathlon immer einen der Höhepunkte im ITU Circuit dar. Oft als erstes Rennen in Europa hat Madrid in jeder Hinsicht Rasse zu bieten, sowohl von der Strecke her als auch vom Teilnehmerfeld. Nach den beiden Schwimmrunden (1.500 m) in einem kleinen See, bei 20° Wassertemperatur höchst wahrscheinlich mit Neopren, sind schon viele Vorentscheidungen auf dem hügligen und technisch anspruchsvollen 40 km lagen Radparcours gefallen. Die 5 km lange Strecke geht zunächst für 2 km bergauf, mit einer maximalen Steigung von 12%. Das Ganze ist achtmal zu bewältigen. Und auch die vier Runden des 10-km-Laufs sind alles andere als flach.

Genau wie das Rennen der Männer präsentiert sich das Damen-Feld, das von der neuen Weltranglistenersten Barbara Rivero Diaz angeführt wird, stark besetzt. In Abwesenheit von Weltmeisterin Emma Moffat ist die 1,50 m zierliche Chilenin nicht nur der Shootingstar, sondern auch Favoritin in Madrid. Insgesamt sind sieben der Top 10 der Weltrangliste gemeldet, zu denen sich die Weltranglistendritte Andrea Hewitt (NZL) noch hinzugesellen könnte. Aus dem breiten Favoritenkreis meldete sich nur die Schwedin Lisa Norden kurzfristig ab.

Liz May feierte vor Jahresfrist in Madrid ihren Saisoneintritt, mit einem 24. Platz unter 47 Konkurrentinnen und einem Rückstand von 4’12“ auf Siegerin Hewitt. Von einem „Sabbatjahr“ war damals die Rede, heraus kam ein Vize-EM-Titel. In diesem Jahr feierte die Sportlerin des Jahres ihren besten Saisoneintritt seit jeher, mit einem 17. Platz in Sydney und 1’53“ Abstand zur Gewinnerin Rivero Diaz. Beim 2. WM-Lauf in Seoul (8. Mai) musste Liz May allerdings wegen einer Verletzung passen: „Kurz vor Korea traten die Probleme mit der Achillessehne auf und noch ist der Fall nicht ganz abgeklungen. Trainingsmäßig bin ich denn auch noch nicht bei 100%. Ich habe meine Vorbereitung auf Schwimmen und Rad konzentriert, im Laufen fehlen demnach ein paar Kilometer.“

Vor allem der psychologische Aspekt könnte bei der 26-Jährigen eine Rolle spielen, die Angst vor einer schlimmeren Verletzung: „Ich bin letzte Woche in der Schweiz bei einem 5.000-m-Lauf gestartet, die Zeit war trotz vieler widriger Umstände mit 16’59“ sehr respektabel. Aber ich lag mit der Schweizer Crossmeisterin gleichauf, als sie auf den letzten 100 m den Sprint anzog, habe ich mich nicht getraut, zu folgen.“

Vielleicht kommt ihr ja gerade deshalb Madrid entgegen, denn wegen der schweren Radstrecke könnte sich dieses Training bezahlt machen: „Ich habe mir keine Ziele gesteckt, wegen der vielen Verletzungen fühle ich mich ein wenig hin und her geboxt. Zudem klafft wegen dem Ausfall in Seoul ein Loch in meiner Vorbereitung. Ich weiß deshalb nicht, wo ich stehe, aber besser als in Sydney.“

Liz May trat gestern die Reise nach Madrid an. Der Startschuss der Frauen fällt morgen um 13.15 Uhr im „Caso de Campo“-Park. Die Luxemburgerin wird in Spanien mit der Startnummer 18 angreifen. Der Startschuss der Herren erfolgt am Sonntag um 13.05 Uhr.