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Strahlender Erfolg

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Luxemburg ist eines der Länder mit den höchsten Krebsraten in Europa und die Strahlentherapie zur Behandlung der an Krebs erkrankten Menschen wurde von dem aus dem Großherzogtum stammenden François Baclesse (1896-1967) am Pariser Curie-Institut entwickelt. Eigentlich unverständlich demnach, dass es in unserem Land bis vor zehn Jahren kein eigenes Therapiezentrum gab und die Patienten in...

Mit der Eröffnung des Zentrums auf dem Areal des CHEM in Esch im Jahr 2000 wurde diese Lücke geschlossen. Bereits 1997 hatten die diesbezüglichen Planungsarbeiten begonnen.

Die damals elf Spitäler des Landes, in denen es eine eigene Onkologieabteilung gab, hatten hierzu eine Vereinigung ohne Gewinnzweck, die den Namen „Centre François Baclesse“ trug, gegründet.

Zielsetzung dieser Trägergesellschaft war es, in Esch optimale Therapiemöglichkeiten mit den modernsten Geräten zu schaffen, so dass die Ärzte ihre Patienten nicht mehr ins Ausland überweisen mussten. Das Konzept ging auf und schon im ersten Betriebsjahr wurde die geplante Kapazität von rund 800 Patienten erreicht.

Und bald konnte das Zentrum gute Erfolge bei der zielgerichteten Bekämpfung von residualen wie wachsenden Tumoren erzielen.
Allerdings wurde auch rasch klar, dass das Zentrum, was sein Fassungsvermögen angeht, schon an seine Grenzen gestoßen war. Und Jahr für Jahr wuchs die Zahl der Patienten.

2,5% mehr Patienten Jahr für Jahr

Ein Ausbau wurde ins Auge gefasst und 2007 wurde mit selbigem begonnen. Anlässlich der Generalversammlung der Trägergesellschaft zeigte sich der Generaldirektor des „Centre François Baclesse“ am vergangenen Mittwoch hocherfreut darüber, dass die Arbeiten nun kurz vor dem Abschluss stehen und die neuen Räumlichkeiten (3.000 statt bislang 1.000 Quadratmeter) im Januar 2011 eröffnet werden können.

Keineswegs zu früh, denn allein im vergangenen Jahr lag die Zahl der neuen Fälle, die im Escher Zentrum behandelt wurden, bei 872, was einen Zuwachs von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausmacht. 2009 wurden insgesamt 20.526 Bestrahlungen durchgeführt, gegenüber 19.621 im Jahr 2008. Durchschnittlich wächst die Zahl der behandelten Patienten jährlich um rund 2,5 Prozent an …

Doch nicht nur was die Räumlichkeiten selbst angeht, wird es ab 2011 Neues geben, auch die Zahl der Bestrahlungsgeräte wird anwachsen. Derzeit tun zwei solcher hochmodernen Maschinen im „Centre François Baclesse“ ihren Dienst. Der älteste Apparat, immerhin auch schon ein Jahrzehnt im Einsatz, soll ersetzt werden, ein weiterer kommt gleichzeitig hinzu. Später dann soll sogar noch ein vierter installiert werden.

Dr. Untereiner konnte am Mittwoch ebenfalls darüber berichten, dass man im Zentrum große Fortschritte gemacht habe, was die Entwicklung neuer Technologien zur Reduzierung der Risiken anbelangt, die die Strahlentherapie mit sich bringt. So gesehen stellt das Escher Zentrum derzeit wohl eines der modernsten und leistungsfähigsten seiner Art in Europa dar.

Und man kann sich heute kaum mehr vorstellen, dass Luxemburg vor zehn Jahren noch ein weißer Fleck auf der europäischen Karte der Strahlentherapiezentren war.

François Besch
[email protected]