Insgesamt waren in der rumänischen Hauptstadt 28 Nationen eingeschrieben, deren 20 stellte Europa. Mit 167 Kämpferinnen waren die sieben Gewichtsklassen im Sportzentrum „K. Ghermanescu“ gut besetzt, das Niveau war im Vergleich zu Rio de Janeiro und São Paulo allerdings nicht so hoch.
Lynn Mossong kämpfte in der Gewichtsklasse -70 kg, die mit 28 Judokas am stärksten besetzt war. Die Beforterin wurde in die Vorgruppe A gelost und musste gleich im zweiten Kampf dieser Kategorie aufs Tatami. Mit Kristina Marijanovic stand ihr eine schwierige, aber keine unlösbare Aufgabe gegenüber. Die 25-jährige Kroatin kann sieben Meistertitel aufweisen und belegte beim WC im Januar in Warschau den 5. Platz. Ansonsten ist Marijanovic ein eher unbeschriebenes Blatt. Lynn Mossong zeigte zu Beginn des Kampfes allerdings zu viel Respekt und wurde zweimal mit Shido bestraft. Ein Vorsprung, den die Kroatin über die Zeit rettete und der der Luxemburgerin Schelte vom Nationaltrainer einbrachte.
„Unzufrieden“
„Ich bin sehr unzufrieden mit Lynn“, so Frédéric Gerorgery, „sie hätte diesen Kampf gewinnen können. Leider ging sie den Kampf wegen ihrer Stresssituation viel zu zurückhaltend an und wagte keine Attacke. Die Folge waren die beiden Strafen. Erst 1’30“ vor Schluss hat sie dann endlich Druck ausgeübt. Aber das reicht auf diesem Niveau nicht. Daran müssen wir arbeiten. Lynn muss sich selbst in Frage stellen.“
Marijanovic schied in der zweiten Runde gegen die spätere Siegerin Mylène Chollet (FRA) aus, und damit blieb Lynn Mossong die Trostrunde versperrt.
Silber ging am Ende an Clarisse Habricot (FRA), Bronze an Lucile Perrotte (FRA) und Marie Pasquet (FRA).
MB
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