Sonntag9. November 2025

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„Mir hate mat vill méi Schlëmmem gerechent“

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Die Familie Van Straten hatte sich gestern früh nahe Brüssel aufgemacht, um mit Kind und Kegel Richtung Spanien zu fahren. Die Vorfreude auf die Reise war groß, sind es doch – wie Vater Albert sagte – die ersten Ferien seit acht Jahren, die sich die junge Familie gönnt. Kaum in Luxemburg angekommen, hatten sie gestern...

Roger Infalt
 

LUXEMBURG – „Hätte man uns vor der belgisch-luxemburgischen Grenze gesagt, dass es auf der A1 in Luxemburg mehrere Kilometer weit staut, wären wir über Longwy gefahren, doch so standen wir plötzlich mitten im Stau, der uns nicht einmal via Autobahnhinweisschilder angekündigt wurde“, so Albert beim Betanken seines Fahrzeugs an Europas größter Autobahntankstelle an der „Aire de Berchem“.

Recht hat der gute Mann, hätte er doch wirklich den Stau auf der A1 weiträumig umfahren können. Vielleicht sollte dies ein Hinweis an die zuständigen Instanzen sein, doch mit ihren belgischen Kollegen Rücksprache zu halten, damit sie auf ihrer Seite die Belgier und Niederländer, die in den kommenden Tagen und Wochen massiv unser Land in Richtung Süden durchqueren, darauf hinweisen, dass sie über Longwy nach Frankreich fahren und somit Luxemburg links liegen lassen können.

„Das werden wohl die wenigsten von denen tun“, meinte ein Verantwortlicher der Straßenbauverwaltung gestern dem Tageblatt gegenüber. „Die fahren alle über Luxemburg, um hier noch für die Ferien einzukaufen, um Glimmstengel ’en gros‘ zu erstehen und natürlich auch, um vollzutanken. Dies zahlt sich schon aus.“

Doch nicht nur Albert und seine Familie standen gestern im Stau, Tausende waren davon betroffen. Auch die Lehrerin, auf die die Kinder eines ersten Schuljahres auf Kirchberg gestern eine geschlagene Stunde warten mussten.

In Höhe des Cessinger Autobahnkreuzes gab die Autobahnüberwachung kurz nach 9 Uhr an, dass der Weg für die Autofahrer bis zum Howalder Tunnel satte 34 Minuten dauern würde (siehe Foto). 34 Minuten für vier Kilometer! Dazu der zuständige Straßenbauingenieur: „Von diesem ersten Baustellentag sind wir positiv überrascht. Wir hatten mit viel Schlimmerem gerechnet. Eine halbe Stunde Stau – mein Gott, das geht noch, oder?“

Laut seinen weiteren Aussagen würde der Verkehr noch besser fließen, wenn wirklich jeder sich an das Reißverschluss-System vor der Baustelle halten würde. „Die beiden Fahrbahnen sollen bis zur Baustelle am Tunnel benutzt werden, und dort sollte dann auch jeder nach besagtem System fahren.“

Warum nicht in drei Schichten?

Es wird bekanntlich in zwei Schichten während der fünf Monate gearbeitet. Warum denn eigentlich nicht in drei? Und warum nicht auch an den Wochenenden? Zu diesem Thema hatte kürzlich auch der LSAP-Politiker Lucien Lux eine parlamentarische Frage gestellt.

„Es ist vor allem eine Frage des Personals“, so der Verantwortliche der Straßenbauverwaltung. „Wir müssen während der gesamten Bauzeit eine Gruppe von Ingenieuren haben, die, aufgeteilt auf zwei Schichten, die Überwachung der Arbeiten übernehmen. Die Zahl von Mitarbeitern, die uns zur Verfügung stehen, erlaubt uns keinen Drei-Schichten-Dienst und auch kein Arbeiten ohne freies Wochenende.“

Wir müssen demnach alle viel Geduld in den nächsten Monaten auf der A1 haben.