Anfang 2010 hat die „École de la deuxième chance“ in der rue de la Fontaine ihre Türen aufgemacht. Sie hat seitdem 85 Schüler empfangen.
Im ehemaligen Kindergarten werden mehrere Fächer unterrichtet, die den Eintritt in die Arbeitswelt vereinfachen sollen. Dazu gehört auch Unterricht im Luxemburgischen. Es soll dazu dienen, auch im Großherzogtum einen Job zu finden.
Es wird Zeit…
Zusammen mit dem Bürgermeister von Thionville, Bertrand Mertz, konnte Luxemburgs Arbeitsministers Nicolas Schmit sich ein Bild von diesem Projekt „École de la deuxième chance“ machen. Dabei nutzte Schmit die Gelegenheit, um sich mit den Schülern zu unterhalten.
Der Arbeitsminister zeigte sich besonders beeindruckt. Eine solche Einrichtung müsste auch Luxemburg haben. „Es gab bis dato zuviele verfehlte Chancen“, betonte er. In Luxemburg würden ungefähr 1.000 junge Leute pro Jahr die Schule abbrechen, so Beschäftigungsminister. Eine solche Institution würde ihnen die soziale Integration erleichtern.
Viele Zögerungen
Leider besteht derzeit im Großherzogtum noch kein Angebot für junge Leute, die die Schule abgebrochen oder noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Dabei war ein Projekt bereits im Dezember 2008 vorgestellt worden.
2010 sollte die Schule der zweiten Chance ihre ersten 170 Schüler empfangen. Ursprünglich sollte die Ausbildung, im Gegensatz zu Lothringen, zwei Jahre dauern. Außerdem sollte jeder einzelne Schuler ein individuelles Lernzielprogramm haben. So war es ursprünglich geplant. Allerdings geriet das Projekt in Verzug. Administrative Probleme und die Standort-Frage bremsten die Einführung des Projektes ab, erklärte der Arbeitsminister.
Frankreich gilt als Vorreiter
1995 ebnete die EU-Kommission den Weg für die Schulen der Zweiten Chance. Es
ist als ein europäisches Netzwerk angelegt und hat ein gemeinsames Ziel:
Die Ausgrenzung von jungen Menschen durch Bildung zu bekämpfen.
In Lothringen besuchen inzwischen rund 1.200 Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren die zwölf Schulen der zweiten Chance. Nach Angaben der Stadt Thionville schaffen, nach sieben bis neun Monate Bildung, mehr als 54 Prozent den Sprung in eine Ausbildung und damit in eine meist sichere Zukunft.
Neben der Integration wird Berufsorientierung und die Arbeit mit dem Arbeitsamt und den Firmen großgeschrieben.
MnM
De Maart
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