Robert Schneider
Der CSV-Abgeordnete Marc Spautz stellte das entsprechende Gesetzesprojekt 6065 vor. Nach einer „Liebeserklärung“ an die Schmelzen und insbesondere die Hochöfen ging er auf das ursprüngliche Projekt, die Renovierung der beiden Industriekathedralen im Rahmen des geplanten „Centre national de la culture industrielle“, ein. Dieses nationale Zentrum wird aus Spargründen in einer ersten Phase nun nicht realisiert werden.
Die Kammer verabschiedete allerdings eine Motion, die besagt, dass sobald die finanzielle Lage wieder besser ist, dieses nachgeholt werden soll.
Das Renovierungsprojekt der Öfen A und B hingegen kann nicht aufgeschoben werden. Bereits jetzt hat der Rost massiv zugeschlagen. Ein stillgelegter Hochofen rostet schnell …
Die Oberflächen der beiden Infrastrukturen und die Restaurierung der Produktionsanlagen zwecks Integrierung in das neue urbane Zentrum Belval werden nun schnell durchgeführt. Erste Arbeiten, die der Absicherung dienten, sind im Übrigen bereits realisiert worden.
Ziel ist nicht etwa (wie bei anderen Hochöfen z.B. in Deutschland praktiziert) der kontrollierte langsame Verfall, sondern eine langfristige Konservierung der Zeugen unserer Industriegeschichte.
Nachdem ein erstes Gesetz von 2003 knapp 14 Millionen für die Öfen engagiert hatte, sind jetzt alle Arbeiten zur Absicherung der Anlagen und zum Abbau der nicht erhaltenen Teile abgeschlossen.
Die Arbeiten, die nun durchgeführt werden, belaufen sich auf 26.750.000 Euro.
Unmittelbare Arbeiten
Diese Gelder finanzieren die Oberflächenbehandlung der beiden Hochöfen und die Renovierung.
In der Tat ist eine aufwendige Behandlung der stark rostanfälligen Oberflächen dringend nötig. Bei der Restaurierung des Hochofens A, der bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts komplett instand gesetzt worden war (für den Fall eines zusätzlichen Bedarfs an Roheisenkapazitäten), ohne allerdings jemals wieder in Betrieb zu gehen, werden fehlende Teile ersetzt.
Nach der Renovierung wird diese Anlage demnach fast funktionstüchtig als Zeuge einer wichtigen Epoche der Luxemburger Industrie den Universitätsstandort Belval schmücken.
Hochofen Afast betriebsbereit
Der Hochofen B, der als letzter funktionierender Luxemburger Hochofen 1997 runtergefahren wurde, wird nur in seinen Umrissen erhalten. Immerhin geben die tragenden Konstruktionen den Eindruck der mächtigen Konstruktion wieder und prägen das Bild von Belval nachhaltig.
Um die Sichtbarkeit der beiden Anlagen zu verbessern, werden die Infrastrukturen als Monument der City mit weißem Licht ausgeleuchtet. Die Strukturen werden so nachts bereits von weitem zu bewundern sein.
Praktisch alle Parteien mit Ausnahme der ADR waren mit dem Projekt einverstanden.
Eugène Berger (DP), die Escher Bürgermeisterin Lydia Mutsch (LSAP), François Bausch („déi gréng“) und André Hoffmann („déi Lénk“) sprachen sich für das Projekt aus. Die Hochöfen werden also künftige Generationen an die Hochzeit der Eisenindustrie erinnern können.
De Maart
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