Die Verantwortlichen von Belval Plaza Companies, Jos de Moel und Ronald Schaaphok, bezogen denn auch am vergangenen Dienstag Stellung zur Schließung von Asport und bedauerten diese sehr.
De Moel äußerte sein Verständnis dafür, dass die Geschäftsinhaber mit dem derzeitigen Stand der Dinge auf Belval unzufrieden seien, machte allerdings die öffentliche Hand für die Umstände, die zu dieser Unzufriedenheit führen, verantwortlich.
Rund eine Million Euro würden derzeit von privater Seite aus Woche für Woche in die Entwicklung von Belvalplaza II investiert und die Arbeiten kämen entsprechend gut voran.
„Ein einziges Chaos“
Mit der Fertigstellung des Erdgeschosses sei für den frühen Herbst zu rechnen – am 22. September wird der 3.000 Quadratmeter große Delhaize-Supermarkt seine Türen öffnen – und mit der Eröffnung des gesamten Komplexes im April oder Mai kommenden Jahres. Weniger flott voran gehe es allerdings was die Infrastrukturen angeht, für die die öffentliche Hand verantwortlich zeichnet.
In der Tat: Obwohl der unterirdische Parking, drei Stockwerke, bereits fertig ist, ist von der Zufahrt dazu noch nichts zu sehen. Und um Belvalplaza II herum herrscht ein einziges Chaos aus einem Wirrwarr von kleineren und größeren Baustellen. Jos de Moel beklagte sich darüber, dass fast gar nichts, was 2005 vom Staat versprochen worden sei, bislang eingehalten worden sei: Auf die 3.000 bis 6.000 Menschen, die jetzt eigentlich schon hier leben und arbeiten sollten, muss man wohl noch einige Jahre warten, nachdem die Uni nicht wie geplant schon in diesem Jahr, sondern viel später ihren Betrieb auf Belval aufnehmen wird. Heftig kritisiert wurden auch die Zufahrtswege zu Belvalplaza, die eine Zumutung darstellen würden, genauso wie die Tatsache, dass der Bahnhof immer noch nicht dem entspricht, was man sich erwartet hatte.
Für Jos de Moel ist denn auch klar, dass auf Belval die Welt verkehrt funktioniert. Normalerweise würde man zunächst die nötige Infrastruktur wie Straßen, Bürgersteige usw. errichten, dann Wohnungen schaffen und erst anschließend damit beginnen, Geschäfte zu implantieren. Hier sei man umgekehrt an das Projekt herangegangen, und jetzt hätten die privaten Investoren darunter zu leiden.
Weitere Geschäftsleute würden bereits über einen Rückzug aus Belvalplaza nachdenken, doch glücklicherweise sei noch keine diesbezügliche Entscheidung gefallen, verlautete am Rande der Pressekonferenz. Es wäre „ein Desaster“, so de Moel, sollte es hierzu kommen.Es bleibt demnach zu hoffen, dass der Hilfeschrei bei den zuständigen Stellen nicht auf taube Ohren stößt und auch der Staat endlich einen Gang zulegt.
François Besch
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De Maart
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