Sonntag26. Oktober 2025

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„Une succession de fautes“

„Une succession de fautes“

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Thomas Fullenwarth zur 0:1-Niederlage von Jeunesse in der Champions League

FUSSBALL – Ein winzig kleiner Fehler, der Jeunesse im Endeffekt teuer zu stehen kam, war am Dienstagabend in Schwedens Hauptstadt ausschlaggebend, dass AIK Solna sich mit dem knappsten aller Ergebnisse gegen Jeunesse Esch behaupten konnte und nun etwas weniger zittern muss, um in die 3. Qualifikationsrunde der Champions League einzuziehen.

Aus Stockholm berichtet „T“-Redakteur Christophe Junker

Bedanken durfte sich AIK Solna auch bei Thomas Fullenwarth, der Ausgangspunkt einer Aneinanderreihung von Fehlern war, die zum einzigen Gegentreffer führte.

Tageblatt: Wie schwer fällt es, sich mit ein wenig Abstand zu stellen, und über deinen Fehler, der Ausgangspunkt des einzigen Gegentreffers war, zu sprechen?
Thomas Fullenwarth: „Dieser Fehler vermiest, wie bereits gesagt, die Arbeit, welche die Mannschaft geleistet hat. Alles lief perfekt und dann ging alles auf einmal sehr schnell.“

„T“: Was hast du dir im Augenblick des Tores gedacht?
T.F.: „Ich weiß nicht mehr so recht. Ich sah den Ball, bekam ihn und wollte ihn dann aus der Gefahrenzone bringen. Leider hob er nicht ab, wohl auch weil ich etwas überhastet vorging. ‚Une succession de fautes‘.“

„T“: Bereits vor der Partie war eine gewisse Nervosität bei den Spielern bemerkbar, die noch nie zuvor international gespielt hatten. Bis auf diesen einen Fehler war während des Spiels hiervon nicht mehr allzu viel zu spüren.
T.F.: „Der Fehler, der mir unterlief, unterlief mir nicht, weil ich Angst hatte oder so etwas in der Art. Es war ein technischer Fehler, so wie sie halt manchmal während einer Begegnung vorkommen können. Die Nacht vor der Partie haben Adrien (Portier) und ich, da wir im gleichen Zimmer liegen, über diesen Punkt gesprochen. Wir sagten uns, dieses Spiel so anzugehen wie jedes andere zuvor auch. Wir sagten uns auch, die Partie mit einem Lachen im Gesicht anzugehen, da es ein magischer Moment ist, in der Champions League spielen zu dürfen. Europapokal, eine gute Profimannschaft vom Papier her … In meiner Jugendzeit in Metz habe ich die internationalen Spiele meistens in den Sand gesetzt, eben weil ich meistens übernervös war. All das habe ich vor der Partie beiseite gelegt, es vergessen, um komplett von dieser Partie profitieren zu können.“

„T“: Der Kollektivgeist, der euch bereits letzte Saison auszeichnete, funktionierte auch gegen Solna bestens. Was muss im Rückspiel noch besser werden?
T.F.: „Wir müssen die Partie genauso angehen wie das Hinspiel. Bis auf den einen Fehler war es perfekt. Passiert dieser Fehler nicht, spielen wir hier unentschieden. Adrien (Portier) hat es bereits nach dem Spiel unterstrichen, als er darauf hinwies, dass wir nach dem Gegentreffer gleich Druck ausgeübt haben, um auszugleichen. Wir spürten, dass Solna in dieser Phase anfällig war. Bereits zuvor war das deutlich spürbar. Wir wussten, dass, wenn es uns gelingen sollte, kein frühes Gegentor zu kassieren, sie nervös werden würden. Da fing auch das Publikum an, vereinzelt zu pfeifen. So ist das bei Mannschaften, bei denen es in der Meisterschaft nicht rund läuft. Daher war die Champions League für sie eine Art Überlebensblase. Eine Art Rettungsanker. Sie waren zu knacken.“

„T“: Der Glaube lebt also?
T.F.: „Ja, wir werden das Spiel sicher nicht mit drei Stürmern angehen. Wenn es uns gelingen sollte, sie noch tiefer in die Krise zu schießen, werden wir das tun. Unser Spielfeld in Esch ist ein Stück kleiner als hier. Sie werden noch weniger Spielraum haben. Wenn wir wieder als geschlossene Einheit auftreten und ihnen keinen Raum lassen, ihre Schnelligkeit auszuspielen, gleichfalls gute Konter spielen und bei Standardsituationen Präsenz zeigen, dann ist noch was möglich.“

„T“: Ein Wort noch zu den Neuzugängen Charles Leweck, Grégory Servais und Roxan Rodrigues, welche in der Anfangsformation standen.
T.F.: „Unsere Stärke ist das Kollektiv, und darüber hinaus, dass sie uns auf dem Spielfeld etwas bringen, haben sie sich in erster Linie perfekt in dieses Kollektiv eingegliedert. Sie respektieren die Vorgaben, reißen sich den Hintern auf. Wenn dann jeder noch seine individuellen Stärken ausspielen kann, dann werden sie uns das gewisse Plus geben, das wir brauchen. Charles Leweck ist sehr schnell, er strengt sich unheimlich an. Er bringt es fertig, ein ganzes Spiel lang sich offensiv einzubinden und auch die Defensivarbeit nicht zu vernachlässigen. Wie es von einem Rechtsaußen verlangt wird. Er kann uns den entsprechenden Vorteil verschaffen.“