Sonntag26. Oktober 2025

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Christophe Riblon profitierte vom „Nichtduell“ Schleck-Contador

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Erste Pyrenäenetappe endete mit einer Pattsituation zwischen den Favoriten

Während Andy Schleck und Alberto Contador sich auf der gestrigen ersten Pyrenäenetappe belauerten, feierte der Franzose Christophe Riblon in Ax-3 Domaines einen viel umjubelten Sieg. Andy führt weiterhin mit 31 Sekunden Vorsprung auf den Spanier.

Aus Ax-3 Domaines berichten „T“-Redakteur Kim Hermes (khe) und „T“-Radsportexperte Petz Lahure (P.L.)

Christophe Riblon gehörte einer Fluchtgruppe von neun Fahrern an und war der einzige der Ausreißer, der bis ins Ziel durchhielt. Der 29-jährige Franzose (geb. am 17. Januar 1981 in Tremblay-en-France) kam zum fünften und bedeutendsten Triumph seiner Karriere. An der Spitze des Generalklassementes ergab sich keine Änderung. Noch immer beträgt der Abstand zwischen Andy Schleck und Alberto Contador, die sich gestern belauerten, 31 Sekunden.

Christophe Riblon wurde 2004 französischer Amateur-Meister und wurde 2005 vom AG2R-Team unter Vertrag genommen. Bei der Vuelta Castilla y Leon feierte er auf der dritten Etappe seinen ersten Profierfolg. 2006 gewann er eine Etappe beim Circuit de Lorraine. Sein größter Erfolg auf der Bahn war die Vize-Weltmeisterschaft im Punktefahren 2008 in Manchester.
Bjarne Riis: Alles gut 

Sichtlich zufrieden war Bjarne Riis mit dem Verlauf der gestrigen Etappe: „Andy hatte heute eine einzige Sache zu machen, und zwar in Alberto Contadors Hinterrad zu bleiben. Und das hat er gut gemacht“, erklärt der Saxo-Bank-Teamchef. Und weiter: „Morgen ist auch eine schwere Etappe, für die hat Andy jede Menge Kraft“.
Dass sich Andy Schleck im Col de Pailhères, immerhin ein Berg der höchsten Kategorie, zeitweise zurückfallen ließ und sich am Saxo-Bank-Auto Proviant abholte, wertete Riis nicht als Risiko: „Es war nicht damit zu rechnen, dass sich die großen Favoriten hier attackieren würden. Als Andy zu einem bestimmten Moment nahe am Teamwagen war, habe ich ihm gesagt, er soll sich zurückfallen lassen und sich Verpflegung holen. So war er bereit für die Abfahrt und vor allem für den anschließenden letzten Anstieg“, so Riis gegenüber RTL. 

Im Zeitraffer

14. Etappe von Revel nach Ax-3 Domaines (184,5 km). U.a. zwei Bergwertungen (Port de Pailhères/HC-Kat., bei km 155,5, Ax-3 Domaines/HC-Kat. bei km 184,5) und zwei Zwischensprints. Start um 12.00 Uhr, geplante Ankunft um 17.12 Uhr. Effektive Ankunft: 17.15 Uhr. 175 Fahrer am Start. Bisherige Sieger in Ax-3 Domaines (Plateau de Bonascre): 2003: Sastre, 2005: Totschnig.

Neunergruppe. Ein erster Angriff des deutschen Meisters Christian Knees (Milram) wird gekontert. Vorne bildet sich eine Neunergruppe mit dem Waliser Geraint Thomas (Sky), dem Russen Pavel Brutt (Katusha), dem Amerikaner David Zabriskie (Garmin), dem Belgier Jurgen Van de Walle (Quick Step) sowie den Franzosen Amaël Moinard, Stéphane Augé (beide Cofidis), Benoît Vaugrenard (Française des Jeux), Christophe Riblon (AG2R) und Pierre Rolland (Bouygues).

Zehn Minuten Vorsprung. Bei km 51 in Mirepoix gewinnt Benoît Vaugrenard den ersten Sprint vor David Zabriskie und Jurgen van de Walle. Die neun Ausreißer setzen ihre Fahrt ungehindert fort. In Villaret (km 68) übersteigt der Vorsprung die Zehn-Minuten-Grenze. Noch bleiben über 100 km bis Ax-3 Domaines zurückzulegen.

Keine Gefahr. Das Peloton lässt die Spitzengruppe ziehen, da keiner der neun Fahrer das „Maillot jaune“ von Andy Schleck ernsthaft gefährdet. Bestklassierter in der Gesamtwertung ist Riblon mit einem Rückstand von über 24 Minuten.

Astana kontrolliert. Je näher das Peloton dem Port de Pailhères kommt, desto schneller schaltet es auf Verfolgung um. Bis an den Fuß des 15,5 km langen Berges reduziert sich der Vorsprung der Ausreißer auf vier Minuten. Im Anstieg zersplittert nicht nur die Fluchtgruppe, sondern auch das Feld. Im Peloton diktieren die Astana-Fahrer De la Fuente und Hernandez das Tempo. Andy Schleck lässt sich zu „Verpflegungszwecken“ zurückfallen (siehe auch Kader). Lance Armstrong wird abgehängt.

Riblon allein. Vorne liegen Riblon, Moinard, etwas dahinter folgt Van de Walle. Zuerst kontert Rafael Valls Ferri (Footon), danach lösen Carlos Sastre (Cervélo) und Vasili Kiryienka (Caisse d’Epargne) sich vom Peloton. Als Erster fährt der Franzose Christophe Riblon über den Scheitel des Berges „hors catégorie“. Hinter ihm passieren Amaël Moinard, Jurgen van de Walle, Rafael Valls Ferri, Carlos Sastre, Wasili Kiryienka, Anthony Charteau, Damiano Cunego, Christophe Moreau und Juan Manuel Garate. Andy Schleck und Alberto Contador liegen Rad an Rad im Feld.

Franzosen-Sieg. Im Anstieg nach Ax-3 Domaines bleibt der Franzose weiter vorn. Alberto Contador greift mehrere Male an, Andy Schleck kontert problemlos. Während die beiden sich belauern, profitieren auch Denis Mentschow und Samuel Sanchez von der Pattsituation und klassieren sich hinter dem französischen Sieger. Andy Schleck wird Vierter, Contador Siebter.

P.L.