Mittwoch5. November 2025

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Red Bull vs. McLaren, oder nur Webber vs. Vettel?

Red Bull vs. McLaren, oder nur Webber vs. Vettel?

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FORMEL 1 - Die Piloten haben aufgetankt, jetzt ist die Sommerpause vorbei. Mit dem Großen Preis von Belgien in Spa beginnt am Sonntag der Titel-Endspurt. Das Duell dürfte heißen: Red Bull gegen McLaren. Oder heißt es am Ende doch nur Red-Bull-intern Mark Webber vs. Sebastian Vettel?

Auf der „Ardennen-Achterbahn“ von Spa ist für Vettel jedenfalls kein Platz mehr für Fehler im Titelrennen. Nach dem Ende der kurzen Sommerpause hat der 23-jährige Deutsche nur noch sieben WM-Läufe Zeit, doch noch der jüngste Champion der Königsklasse zu werden. „Nichts auf der Welt zählt für mich so viel wie der Gewinn der Weltmeisterschaft“, bekräftigte der Red-Bull-Pilot vor dem Großen Preis von Belgien am Sonntag (14.00 Uhr/live bei La1, TF1 und RTL).

Dafür muss Vettel schnellstmöglich an seinem Teamkollegen Mark Webber, der die WM anführt, und McLaren-Star Lewis Hamilton vorbei. Vor allem aber darf sich Vettel nicht mehr solche Anfängerpatzer wie zuletzt in Ungarn erlauben, als er wegen eines zu großen Abstands zum Safety Car bestraft wurde und den sicheren Sieg verschenkte.
FORMEL 1
WM-STÄNDE

o Fahrer: 1. Mark Webber (Red Bull) 161, 2. Lewis Hamilton (McLaren) 157, 3. Sebastian Vettel (Red Bull) 151, 4. Jenson Button (McLaren) 147, 5. Fernando Alonso 141, 6. Felipe Massa (beide Ferrari) 97, 7. Nico Rosberg (Mercedes) 94, 8. Robert Kubica (Renault) 89, 9. Michael Schumacher (Mercedes) 38, 10. Adrian Sutil (Force India) 35, 11. Rubens Barrichello (Williams) 30, 12. Witali Petrow (Renault) 17, 13. Kamui Kobayashi (Sauber) 17, 14. Vitantonio Liuzzi (Force India) 12, 15. Nico Hülkenberg (Williams) 10, 16. Sébastien Buemi (Toro Rosso) 7, 17. Pedro de la Rosa (Sauber) 6, 18. Jaime Alguersuari (Toro Rosso) 3

o Teams: 1. Red-Bull-Renault 312, 2. McLaren-Mercedes 304, 3. Ferrari 238, 4. Mercedes 132, 5. Renault 106, 6. Force-India-Mercedes 47, 7. Williams-Cosworth 40, 8. Sauber-Ferrari 23, 9. Toro-Rosso-Ferrari 10

o Internet:
www.formula1.com
Nachdem das McLaren-Duo Hamilton und Jenson Button zuletzt gegen Red Bull an Boden verlor, fährt Vettels ärgster Rivale wohl tatsächlich im eigenen Team: Mark Webber. Und der Australier will keinen Zentimeter preisgeben. Und markige Sprüche hat er auch drauf: „Ich will den Titel gewinnen. Ich weiß, dass er das Leben der Leute ändert, die Person verändert. Ich möchte wissen, wie sich das anfühlt“, erklärte der 33-Jährige.

Ob der Spanier Fernando Alonso und Ferrari noch ernsthaft in den Titelkampf eingreifen können, muss sich zeigen. Vor allem Alonsos Rückstand in der Fahrerwertung ist noch nicht sehr groß, lässt alle Möglichkeiten weiter offen.

Verschärft unter Beobachtung steht derweil Rekordchampion Michael Schumacher (Foto). Mit seiner Vollgas-Rüpelei gegen Rubens Barrichello handelte er sich in Budapest viel Kritik ein. Zur Strafe für das überharte Manöver muss er auf seiner Lieblingsstrecke in Spa-Francorchamps zehn Plätze weiter hinten starten.

„Es wird also schwierig, für das Rennen besondere Highlights zu erwarten“, warnte der Mercedes-Fahrer. Vor 19 Jahren gab der Deutsche in Spa sein Formel-1-Debüt, sechsmal gewann er auf dem atemberaubenden Traditionskurs. Ein siebter Streich allerdings ist diesmal kaum drin. Der Silberpfeil ist aus eigener Kraft nicht siegfähig, zudem ist der Altmeister bei seiner Rückkehr-Tournee noch immer in der Lernphase.

Renault lauert

Hinter Mercedes lauert derweil in der Teamwertung der Renault-Rennstall von Präsident Gerard Lopez. In Budapest schied der Pole Robert Kubica aus, während der russische Neuling Witali Petrow mit Platz fünf sein bisher bestes F1-Ergebnis erzielte.

Ob Petrow 2011 für Renault fährt – mit Spitzenfahrer Kubica wurde bereits verlängert – steht trotzdem noch nicht fest. Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen bei Renault, mit MasterCard als Hauptsponsor – das Gerücht hält sich hartnäckig.

Zunächst müssen die R30-Boliden aber wieder mal auf der Rennstrecke zeigen, was sie drauf haben. Mit dem Ergebnis in Budapest war Teamchef Eric Boullier „nicht völlig zufrieden, weil wir die Chance verpassten, beide Autos unter die ersten sechs zu bringen. Außerdem lautet unser Ziel, um Grand-Prix-Siege kämpfen zu können, und davon sind wir angesichts der Überlegenheit von Red Bull weit entfernt. Wir wissen also, dass uns viel harte Arbeit bevorsteht, wenn wir uns demnächst wieder auf Augenhöhe mit den Schnellsten messen wollen“, so der Franzose auf der Renault-F1-Homepage.

Zu diesem Zweck bringt Renault F1 in Spa erstmals den sogenannten „F-Duct“ zum Einsatz. Von McLaren „erfunden“, von anderen kopiert, hat nun auch Renault den Luftschacht in seinen Boliden integriert. „Das System, das wir nun verwenden, sieht in unseren Simulationen sehr vielversprechend aus. Allerdings muss es sich jetzt am Auto bewähren“, sagt Boullier, und wenn es funktioniert, „ sollte uns bei den Rundenzeiten theoretisch ein großer Schritt nach vorn gelingen.“

dpa/clc