Romain Durlet
In seiner Serie „Feinde der Gesellschaft“ schreibt der Luxemburger Gerichtschronist Tony Jungblut 1935 in der Illustrierten „A-Z“ in einem Gespräch mit dem Polizeidirektor: „Vor Jahren, als Klagen über die Organisation und das Funktionieren der Polizei laut wurden, machten sich starke Strömungen geltend, die Verstaatlichung der einzelnen Lokalpolizeien durchzuführen. Durch das Gesetz vom 29. Juni 1930 wurde den Bedürfnissen der Zeit Rechnung getragen und unsere Polizei, wie in anderen Ländern, verstaatlicht.“
Hallo, hallo … hier spricht Edgar Wallace
Die Arbeit der Uniformierten war vielfältig. In erster Linie ging es um das Weiterleiten der Informationen bei einem Verbrechen. Dies geschah telefonisch nach dem Prinzip von „oben nach unten“. Luxemburg benachrichtigte Esch und Mersch, Esch wiederum Differdingen und Düdelingen, Differdingen informierte Petingen und Beles, Düdelingen Rümelingen, Kayl, usw.
Ein Großteil der Arbeiten der Polizei bestand in Verkehrskontrollen, Wachdiensten, Patrouillen und Lebensmittelkontrolle.
Besonders im Verkehr wurden die Beamten massiv eingesetzt. Sie bedauerten vor allem die Disziplinlosigkeit der Autofahrer, was zu Unfällen führte, sodass Polizeidirektor J.-M. Weis meinte: „Eine gute Erziehung der am Straßenverkehr beteiligten Personen ist eine im Interesse der öffentlichen Sicherheit dienende dringende Notwendigkeit.“
Mit Motorrad und Beiwagen
Das Überfallkommando verfügte über Motorräder mit Beiwagen.
Bei der Lebensmittelkontrolle ging es darum, unhygienische, gesundheitsschädliche Zustände zu entlarven.
Auch ein regelmäßiger Streifendienst wurde durchgeführt und der Verkehr wurde an Kreuzungen geregelt.
Schließlich wurden ebenfalls Polizeihunde eingesetzt, die allerdings von Polizisten privat ausgebildet wurden.
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Bevölkerung galt als oberstes Gebot. Und J.-M. Weis hatte Tony Jungblut erklärt: „Voraussetzung ist, dass das Publikum davon überzeugt ist, dass jeder Beamte, der bei der Aufklärung strafbarer Handlungen mitzuwirken hat, sein bestes Können einsetzt, um zum Erfolg zu kommen.“
Ein gegenseitiges Vertrauen galt es also zu schaffen.
Das kleine Polizeikorps hatte alle Hände voll zu tun. Genauso wie heute.
Nur die Zahl der Beamten war damals wesentlich niedriger als 2010. Wie auch die Zahl der gesetzlichen Verstöße.
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