Auftakt zur EM-Qualifikation: Stolpersteine für die WM-Versager

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FUSSBALL - Stolpersteine für die WM-Versager, lockerer Aufgalopp für Weltmeister und Vize: Der Auftakt zur EM-Qualifikation birgt am Freitag zumindest für einige Favoriten Blamage-Potenzial.

Während Welt- und Europameister Spanien in Liechtenstein und der WM-Zweite Niederlande in San Marino vor eher leichten Aufgaben stehen, geht in Italien und Frankreich nach den desaströsen Auftritten in Südafrika die Angst vor einem verpatzten Neuanfang um. „Das Spiel in Estland wird kein Selbstläufer. Der italienische Fußball hat an Qualität eingebüßt, die wir zurückgewinnen müssen“, sagt Italiens neuer Trainer Cesare Prandelli vor dem Auftaktspiel der Squadra Azzurra in Tallinn. Das peinliche Aus in der WM-Vorrunde als Gruppenletzter habe die Defizite des viermaligen Weltmeisters schonungslos offengelegt, so Prandelli: „Südafrika hat gezeigt, dass spielerische Qualität zum Erfolg nötig ist. Wir müssen wieder anfangen, Fußball zu spielen.“ Mit einem neuformierten Team, in dem nicht mehr als drei oder vier Spieler vom WM-Stamm seines Vorgängers Marcello Lippi stehen, will Prandelli die Italiener zurück in den Kreis der besten Fußball-Nationen Europas führen. Einen ähnlEM-Quali am Freitag

Gruppe A:
18.00: Kasachstan – Türkei
20.45: Belgien – Deutschland

Gruppe B:
17.00: Armenien – Irland
18.30: Andorra – Russland
20.30: Slowakei – Mazedonien

Gruppe C:
19.00: Färöer – Serbien
20.30: Estland – Italien
20.45: Slowenien – Nordirland

Gruppe D:
20.00: Rumänien – Albanien
20.15: Luxemburg – Bosnien
21.00: Frankreich – Weißrussland

Gruppe E:
18.30: Moldau – Finnland
20.00: Schweden – Ungarn
20.45: San Marino – Niederlande

Gruppe F:
Donnerstag: Israel – Malta 3:1
20.00: Lettland – Kroatien
20.45: Griechenland – Georgien

Gruppe G:
19.30: Montenegro – Wales
21.00: England – Bulgarien

Gruppe H:
21.00: Island – Norwegen
21.00: Portugal – Zypern

Gruppe I:
20.15: Litauen – Schottland
20.45: Liechtenstein – Spanienich radikalen Neustart hat Ex-Weltmeister Laurent Blanc mit Frankreichs Equipe Tricolore vor sich (siehe auch Tageblatt). Für die Partien in Luxemburgs Gruppe D gegen die Weißrussen im Stade de France sowie am Dienstag in Sarajevo gegen Luxemburgs heutigen Gegner Bosnien-Herzegowina nominierte der neue Coach nur noch acht Spieler aus dem WM-Kader. Dagegen fehlen neben den vom Verband gesperrten Nicolas Anelka, Franck Ribéry, Patrice Evra und Jeremy Toulalan auch Yoann Gourcuff, Sidney Govou, Djibril Cissé und der zurückgetretene Thierry Henry.

Solche Sorgen kennt man in Spanien derzeit nicht. Knapp acht Wochen nach dem WM-Titel dürfte das Spiel gegen Liechtenstein in Vaduz kaum mehr als eine Pflichtübung für den EM-Titelverteidiger sein. Dennoch warnt Real Madrids Abwehrspieler Sergio Ramos vor Selbstüberschätzung. „Wir sollten nicht glauben, dass alles von allein geht, weil wir Weltmeister sind. Die alten Verdienste sind Vergangenheit, ab jetzt wird neu gezählt.“

Auch den Niederlanden droht in San Marino wenig Gefahr. Gleiches gilt für WM-Achtelfinalist Portugal im Heimspiel gegen Zypern. Dagegen steht in England beim Auftaktspiel gegen Bulgarien wieder einmal die Zukunft von Teammanager Fabio Capello auf dem Spiel. Nach dem schmerzlichen WM-Aus im Achtelfinale gegen Deutschland (1:4) ist der Italiener auf der Insel ein Trainer auf Abruf geworden. „Eigentlich müsste er längst weg sein“, schrieb der Daily Mirror vor den schwierigen Aufgaben gegen die Osteuropäer und am Dienstag in Basel gegen die Schweiz. Capello lässt sich indes nichts anmerken: „Ich habe in den letzten Wochen vieles gehört, aber ich konzentriere mich auf meinen Job.“

Im Duell mit dem WM-Dritten Deutschland hat derweil Belgien nichts zu verlieren. „Ich verspreche nicht den Sieg, geschweige denn guten Fußball. Aber ich versichere Ihnen, dass meine Roten Teufel von der ersten bis zur letzten Sekunde kämpfen werden“, sagt Nationaltrainer Georges Leekens, der bereits zum zweiten Mal im Amt ist und nun mit argen Verletzungsproblemen zu kämpfen hat: Sechs angeschlagene Spieler drohen für das Spiel in Brüssel auszufallen.