Aus Tirana berichtet Tageblatt-Redakteur Kim Hermes
Auf insgesamt sieben Positionen hatte Nationaltrainer Luc Holtz sein Team gegenüber dem Bosnien-Spiel verändert. Außenverteidiger waren Tom Schnell auf rechts und Kintziger auf links, in die Innenverteidigung rückte Blaise für Schnell nach, während Mario Mutsch im Mittelfeld von rechts (wo Laterza spielte) auf links wechselte.
In der Zentrale musste Lars Gerson für den Rückkehrer Ben Payal weichen, in der Spitze ersetzte Da Mota den ausgeschlossenen Kitenge.
Die Maßnahmen fruchteten zunächst. Albanien begann zwar druckvoll und suchte den frühen Treffer, aber dank der Wachsamkeit von Schnell (1′), Payal (2′) und Blaise (3′) waren Eckbälle das schlimmste Übel zu diesem Zeitpunkt.
Luxemburg hielt sich streng an die taktische Ordnung und ließ den Gastgebern wenig Räume. Die Gäste hatten sogar die erste Chance, als Payal per Konter Da Mota auf links schickte. Torwart Beqaj war schon herausgestürmt, Da Mota brachte den Ball aber nicht an einen Mitspieler, der von einem leer stehenden Tor hätte profitieren können.
Die gleiche Situation spielte sich im Gegenzug vor Jouberts Tor ab. Der Düdelinger hatte seinen Kasten verlassen, aber die Flanke von rechts flog an Freund und Feind vorbei. Beide Mannschaften boten ein abwechslungsreiches und animiertes Spiel.
Aber Luxemburg ließ viele Freistöße aus gefährlicher Distanz zu. In der 29′, es war der dritte Versuch der Albaner, zwang Duro Joubert zum Eingreifen.
In der 37′ fiel dann der erste Treffer. Wieder waren die Gastgeber über die linke Luxemburger Abwehrseite nach vorne gekommen. Luxemburg verlor den Ball, der landete beim aufgerückten Dallku, der in der Mitte Salihi fand: Direktabnahme unter die Latte, Joubert war chancenlos.
Mutsch: Gelb-Rotwegen Schwalbe
Albanien trug seine Offensiv-Bemühungen jetzt gelassener vor, blieb aber die bestimmende Mannschaft. Aber als es mit 1:0 für Albanien in die Pause ging, hatte Luxemburg einen wesentlich besseren Eindruck hinterlassen als gegen Bosnien und damit vorerst das Schlimmste vermieden.
Albanien blieb auch in der zweiten Hälfte bestimmend, und das immer noch vorwiegend über die linke Luxemburger Abwehrseite. Konstruktives auf Luxemburger Seite kam erst mal nicht zustande.
Und der Schiedsrichter meinte es nicht gerade gut mit den Gästen. Mutsch kassierte in der 58′ seine zweite Gelbe Karte wegen einer Schwalbe. Die letzte halbe Stunde musste man in Unterzahl bestehen. Bettmer orientierte sich nun auf die linke Seite vor Kintziger.
Ab der 70′ spielte Luxemburg, wenn auch verhalten, wieder mehr nach vorne. Die Unterzahl war dem Team fast nicht anzumerken. Distanzschüsse von Da Mota und Laterza blieben zwar harmlos, aber das Bemühen war da. Und fast wäre es belohnt worden, als Laterza nach einer schönen Freistoß-Variante in der 73′ die Latte zittern ließ. Der Schiedsrichter hatte aber bereits auf Abseits entschieden.
Doch auch Albanien blieb gefährlich. In der 81′ traf ein Salihi-Kopfball nach einer Ecke nur den Pfosten. Die Albaner schienen sich mit dem 1:0 nicht allzu sicher zu fühlen. Und Luxemburg hielt trotz Unterzahl beeindruckend dagegen und stellenweise sogar mit. So war beim Schlusspfiff auch eine Spur Erleichterung im Jubel der Albaner zu hören. Sie hatten das Nötigste erreicht und Luxemburg hatte mehr getan, als nur das Schlimmste zu vermeiden.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können