Der Terror-Anschlag auf französische Spezialisten 2002 in Karachi, macht wieder von sich reden. Untersuchungsrichter Renaud van Ruymbeke ermittelt nur noch wegen Falschaussage und Justizbehinderung. Das Ersuchen der Zivilparteien, auch im Zusammehang mit illegalen Retrokommission zu ermitteln, wurde zurückgewiesen.
Beim Anschlag 2002 waren fünfzehn Personen, darunter elf Mitarbeiter der französischen „Direction des constructions navales“, ums Leben gekommen. Die DCN war mit dem Bau von U-Booten für Pakistan beschäftigt. Vermutet wurde, es könne sich um einen Racheakt des pakistanischen Geheimdienstes an Frankreichs Staatsführung handeln. Der damalige französische Staatspräsident Jacques Chirac hatte Provisionszahlungen an pakistanische Militärs gestoppt.
Siehe auch:
„Es gab Retrokommissionen“
Schwarzgeld aus Luxemburg für Balladurs Wahlkampf?
Das Geld war Mitte der 1990er Jahre über eine in Luxemburg angesiedelte Firma geflossen; ein Teil soll jedoch als so genannte Retrokommission zurück nach Frankreich in die Wahlkampfkasse des damaligen französischen Premierminister Edouard Balladur gegangen sein. Balladur kandidierte 1995 bei der Präsidentschaftswahl gegen Chirac. Der Wahlkampfmanager damals hieß Nicolas Sarkozy, Haushaltsminister.
Kommissionszahlungen waren zu jenem Zeitpunkt nicht illegal, Retrokommission jedoch schon. Die Verdächtigungen über Retrokommissionen sind nun nicht mehr Gegenstand der Ermittlungen.
Die französische Regierung hatte im September 1994 drei U-Boote an Pakistan verkauft. Als Gegenleistung sollten die entscheidenden Mittelsmänner etwa 10 Prozent des Kaufpreises in Form von Kommissionszahlungen bekommen. Ein Teil aus dieser Maklerprovision sollte zurück nach Frankreich, in die Wahlkampfkasse von Balladur, fließen.
In Luxemburg transitierte das Geld über das Unternehmen Heine und dessen Tochterfirma Eurolux. Sarkozy soll angeblich die Gründung dieser Firmen überwacht und genehmigt haben.
Reuters/tageblatt.lu
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