Für Spanien ist es die Heimpremiere nach dem Gewinn des WM-Titels, dies in Gruppe I gegen Litauen. Völlig sorgenfrei sind die Iberer allerdings nicht, fünf Spieler fallen wegen Verletzungen aus, die größtenteils auf eine Überbeanspruchung zurückzuführen sind. Im Mittelfeld fehlen Xavi und Cesc Fabregas, im Angriff Pedro Rodriguez, Fernando Torres und Jesus Navas.
Für die Partie in seiner Heimatstadt Salamanca holte Nationalcoach Vicente del Bosque in Aritz Aduriz und Borja Valero zwei Neulinge in seinen Kader. „Wir dürfen uns auf unseren Erfolgen nicht ausruhen“, schrieb er seinen Spielern ins Stammbuch.
Wesentlich prekärer ist die Lage beim Nachbarn auf der Iberischen Halbinsel. Nur ein Punkt aus zwei Spielen, nun will Portugal in Gruppe H ausgerechnet gegen „Angstgegner“ Dänemark (1 Spiel/1 Sieg) die Wende einleiten. Viele Medien sprechen bereits von der „letzten Chance“.
„Wir dürfen keine Fehler mehr machen“, räumen Cristiano Ronaldo und der neue Coach Paulo Bento unisono ein. Einfach wird die Mission nicht, denn der letzte Erfolg gegen die Skandinavier liegt mehr als zehn Jahre zurück. Und auch Ronaldo ist kein Torgarant mehr: In den letzten 18 Begegnungen im Trikot der „Lusos“ traf der ehemalige Weltfußballer ganze zwei Mal.
Sportlich ist derweil bei Vize-Weltmeister Niederlande (Gruppe E) vor dem Gastspiel in Moldawien zwar alles im Lot, dafür sorgt die Ausbootung von Nigel de Jong in der „Elftal“ weiter für Diskussionsstoff. „Er ist ein harter Spieler, das wissen wir alle, aber er ist auch ein guter Spieler. Deshalb ist es schade, dass er nicht dabei ist“, sagte Rafael van der Vaart über seinen bei Manchester City spielenden Teamkollegen, der von Bondscoach Bert van Marwijk für die beiden nächsten Spiele der Qualifikation wegen eines brutalen Fouls in der Premier League nicht berücksichtigt wurde. De Jong hatte Newcastles Angreifer Hatem Ben Arfa kürzlich mit seiner Attacke das Bein gebrochen (das „T“ berichtete).
Trotz hitziger Atmosphäre und eines hochmotivierten Gegners Türkei will auch die deutsche Nationalmannschaft ihre Spitzenposition in der EM-Qualifikation ausbauen. „Wir wollen die Dominanz zeigen, wie wir es bei der WM geschafft haben“, erklärte Coach Joachim Löw vor dem Spitzenspiel – beide Teams sind ungeschlagen – der Gruppe A.
Ein Sieg gegen den laut Löw „stärksten Kontrahenten“ würde den WM-Dritten Deutschland der EM-Teilnahme 2012 in Polen und der Ukraine einen großen Schritt näher bringen. Mehr als 30.000 stimmgewaltige Gästefans werden das mit 74.244 Zuschauern ausverkaufte Berliner Olympiastadion zum Hexenkessel machen.
Gruppe D
In Luxemburgs Gruppe D empfängt derweil im zweiten Spiel des Abends der überraschende Tabellenführer Albanien die Mannschaft Bosnien-Herzegowinas (3.) um Miralem Pjanic. Erst morgen spielt Frankreich (4.) im „Stade de France“ in Paris gegen Rumänien (5.).
Nach diesen Spielen und Weißrussland – Albanien am Dienstag (neben Frankreich – Luxemburg) wird man klarer sehen, ob eventuell einer der beiden Underdogs die favorisierten Franzosen und Bosnier weiter wird ärgern können. Weißrussland (2.), das heute in Luxemburg antritt, hat bekanntlich schon Frankreich mit 1:0 geschlagen (zur Gruppe D: siehe auch S. 31-33).
Ebenfalls erst morgen spielt in Gruppe F Israel gegen Kroatien. In Gruppe C sollte Italien in Nordirland keine Probleme haben, während in Gruppe G England heute spielfrei ist.
dpa/clc
EURO 2012
Qualifikation, Gruppe A:
18.00: Kasachstan – Belgien
20.30: Österreich – Aserbaidschan
20.45: Deutschland – Türkei
Nächster Spieltag am Dienstag: Kasachstan – Deutschland, Aserbaidschan – Türkei, Belgien – Österreich
Gruppe B:
17.00: Armenien – Slowakei
19.00: Andorra – Mazedonien
20.45: Irland – Russland
Am Dienstag: Armenien – Andorra, Slow. – Irland, Mazedonien – Russl.
Gruppe C:
20.30: Serbien – Estland
20.45: Slowenien – Färöer
20.45: Nordirland – Italien
Am Dienstag: Färöer – Nordirland, Estland – Slowenien, Italien – Serbien
Gruppe D:
20.15: Luxemburg – Weißrussland
20.30: Albanien – Bosnien-Herzeg.
Sa., 21.00: Frankreich – Rumänien
Am Dienstag: Weißrussland – Albanien, Frankreich – Luxemburg
Gruppe E:
19.00: Ungarn – San Marino
20.30: Moldawien – Niederlande
Am Dienstag: Finnland – Ungarn, San Marino – Moldawien, Niederlande – Schweden
Gruppe F:
19.00: Georgien – Malta
20.45: Griechenland – Lettland
Sa., 21.05: Israel – Kroatien
Am Dienstag: Lettland – Georgien, Griechenland – Israel
Gruppe G:
20.30: Wales – Bulgarien
20.30: Montenegro – Schweiz
Am Dienstag: Schweiz – Wales, England – Montenegro
Gruppe H:
20.00: Zypern – Norwegen
21.45: Portugal – Dänemark
Am Dienstag: Dänemark – Zypern, Island – Portugal
Gruppe I:
20.15: Tschechien – Schottland
22.00: Spanien – Litauen
Am Dienstag: Schottland – Spanien, Liechtenstein – Tschechien
De Maart
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