Freitag7. November 2025

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EHF-Cup: Esch übertrifft alle Erwartungen

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HANDBALL - Der HB Esch sorgte am Wochenende für ein Novum in der Luxemburger Handball-Geschichte: Mit zwei überzeugenden Siegen gegen HC Dobrudja aus Bulgarien qualifizierte sich der Meister aus dem Großherzogtum für die dritte Runde des EHF-Pokals.

Marc Karier

Vor dem ersten Vergleich gegen HC Dobrudja überwogen im Escher Lager wegen des reichlich gefüllten Lazaretts (das „T“ berichtete) leichte Zweifel. Doch die angeschlagenen Martin Muller, Sacha Pulli und Thierry Franzen konnten eingesetzt werden. Das Trio verlieh dem HB Esch eine ganz andere Qualität im Offensiv-Bereich.

Das eigentliche Auswärtsspiel am Samstag begann für den Landesmeister nicht optimal. Die ebenso unorthodox wie auch schnörkellos vorgetragenen Angriffe der Bulgaren bereiteten Labonté und Co. zunächst einige Probleme. Keeper Zuzo war in den ersten 20′ an wenigen Bällen dran und fand auch kein probates Gegenmittel bei den Strafwürfen von Kolev.

Dank Bolalo und Schroeder, die am Kreis beherzt eingriffen, blieb Esch dran und drehte nach dem Dreh fulminant auf. Bolalo (2x), Schroeder (2x) und Decker besorgten den Drei-Tore-Vorsprung, der die Stimmung in der Halle erstmals überschwappen ließ. Leider war dies nur eine Momentaufnahme, da Dobrudja seinerseits eine fulminante Serie (6:0) hinlegte und innerhalb von 8′ das Escher Publikum in ein Wechselbad der Gefühle stürzte. Esch hatte drei Tore Rückstand und es sah nicht rosig aus gegen die physisch starken Bulgaren.

Die Schlussviertelstunde hatte es dann in sich. Es kam echte Europapokal-Atmosphäre auf. Martin Muller setzte seine rechte Klebe plötzlich ein, während Bolalo, Schroeder und Bock ihre individuelle Klasse zeigten. Es ging hin und her, wobei die Escher Oberwasser bekamen. Die Hereinnahme von einem neuen Torwart für den bis dahin gut haltenden I. Ivanov erleichterte einiges. Esch hatte nach 60′ den Grundstein gelegt und legte knapp 24 Stunden auf beeindruckende Art und Weise nach.

Die Bedenken, der Kraftakt vom Vortag hätte Spuren hinterlassen, wurden schnell weggewischt. Esch erdrückte den Gegner von Beginn an mit großartigem Tempospiel. Dobrudja hatte nicht den Hauch einer Chance und war in allen Bereichen überfordert.

Coach Peter Brixner spielte taktisch alle Facetten aus, brachte Quintus und Martin Muller vom Start weg. Das HBE-Gefüge funktionierte reibungslos. Schroeder war erneut überragend am Kreis und im Konterspiel. Eine Augenweide waren die genauen Pässe von Keeper Zuzo, der zudem klasse hielt. Dobrudja war kräftemäßig bereits gegen Ende der ersten Halbzeit nicht mehr auf Augenhöhe. Bock traf fast mit der Pausensirene zum (vorentscheidenden) 20:12.

Im zweiten Durchgang forcierte Esch den Hurra-Stil weiter. Fast alle Spielzüge gelangen. Tore fielen im Minutentakt. Es gab Standing Ovations von den Rängen: Die Escher Fans huldigten lange vor Spielschluss einer Topleistung gegen eine bulgarische Formation, die den Eschern fast nur noch staunend zusehen konnte.

Stimme

Peter Brixner (Coach Esch): „Die Jungs waren einfach super drauf, vor allem im Rückspiel. Warum die Bulgaren im zweiten Spiel müde wirkten? Ganz klar, weil wir physisch mehr draufhatten. Auf einmal klappte einfach alles bei uns. Es war eine tolle Teamleistung. Bei der Auslosung der dritten Runde (20./27. November, d. Red.) wünsche ich uns einen Bundesligisten (Lemgo, Großwallstadt, Göppingen, d. Red.).“

SAMSTAG 29:27 (12:13)

o Esch: Zuzo (1-60’, 20 Paraden) – Dechmann 2, Labonté, Kohl, M. Muller 5, Franzen 1, Pulli 2, Bock 3, Decker 3, Schroeder 7, Bolalo 6

o Dobrudja: I. Ivanov (1-48’, 12 P.), Y. Ivanov (49-60’, 3 P.) – Bozkhov 1, Iliev, Borisov 2/1, Dimitrov 5, Petrov 1, Tchiviyski 6, Yordanov 4, Asenov 1, Kolev 7/4, Nikolov

o Schiedsrichter: Di Domenico, Fornasier (F)

o Siebenmeter: Esch 0/3 – Dobrudja 5/7

o Zeitstrafen: Esch 5 – Dobrudja 4

o Zwischenstände: 7’ 2:3, 12’ 5:5, 19’ 7:8, 26’ 11:11, 33’ 13:15, 36’ 14:17, 41’ 17:17, 44’ 20:17, 48’ 22:20, 54’ 24:25, 57’ 25:27

o Zuschauer: 400 zahlende

SONNTAG 36:25 (20:12)

o Esch: Zuzo (1- 57’, 21 Paraden), Mitrea (57-60’, 4 P.) – M. Muller 6/1, Labonté , Kohl 2, Bolalo 4, Franzen 1, Pulli 3, Decker 3, Bock 4/1, Kohn 1, Dechmann 2/1, Schroeder 7, Quintus 3

o HC Dobrudja: Y. Ivanov (1-30’, 6 P.), I. Ivanov (31-60’, 8 P.) – Asenov 2, Kolev 5, Bozkhov 2/1, Petrov, Iliev, Nikolov 1, Dimitrov 2, Tchiviyski 2, Yordanov 6, Yantchev 2, Borisov 3/1

o Schiedsrichter: Di Domenico, Fornasier (F)

o Siebenmeter: Esch 3/3 – Dobrudja 2/6

o Zeitstrafen: Esch 3 – Dobrudja 3

o Rote Karte: Dechmann (55’, dritte Zeitstrafe)

o Zwischenstände: 4’ 4:1, 11’ 6:3, 14’ 9:4, 23’ 15:9, 33’ 22:15, 45’ 27:20, 52’ 33:22

o Zuschauer: 500 zahlende