Dan Elvinger
Arthur Kruser begann seine Karriere beim SV Mettlach, nur 21 Kilometer von Remich entfernt. Dort durchlief er alle Jugend-Klassen. Sein Talent wurde schnell entdeckt. Zuerst lief er für die Saarland-Auswahl auf und später erblickten ihn die Späher des Deutschen Fußballbundes und luden den Linksfuß zu Lehrgängen ein. „In der U18 hat es so richtig für mich angefangen. Damals hab ich einige Lehrgänge in Dortmund und Duisburg absolviert“, so Kruser. Trainer war zu diesem Zeitpunkt das ehemalige „Kopfball-Ungeheuer“ Horst Hrubesch. Kruser trainierte Seite an Seite mit Spielern wie Marko Marin (Bremen), Marco Reus (Mönchengladbach) oder den Bender-Zwillingen (Dortmund und Leverkusen).
Während eines Jahres trug er den Bundesadler auf der Brust. Kruser machte ein Freundschaftsspiel gegen die Türkei. Irgendwann kam aber der erste Knick in der Karriere des jungen Saarländers: „Die anderen haben sich schneller entwickelt. Ich kann es mir nur so erklären, dass ich mit Mettlach in der A-Junioren-Regionalliga gespielt habe und meine Mitspieler in der A-Junioren-Bundesliga. Ich wurde nicht genügend gefordert.“
Beim FCK im Gespräch
Trotzdem hatte Kruser ein Angebot aus Kaiserslautern und Kontakte zum 1. FC Köln, wo sein Jugendfreund Adam Matuschyk spielte und mittlerweile zum Stammspieler in der Bundesligamannschaft herangereift ist. Doch Krusers Entwicklung wurde abrupt gestoppt. „Zuerst erlitt ich einen Bänderriss und später folgten Knieprobleme. Ich wurde nicht mehr in die U18 berufen und Angebote gab es auch keine mehr. Damals war ich total frustriert und depressiv“, erklärt Arthur Kruser. Heute sagt der 21-Jährige, dass diese Phase „eine Erfahrung ist, die keiner mir mehr nimmt“.
Mit 18 folgte dann der Wechsel vom SV Mettlach zu Perl/Besch. Grund war die Nähe zum neuen Arbeitsplatz in Luxemburg. Seine Ausbildung zum Speditionskaufmann absolvierte Kruser bei der Hein-Group in Bech/Kleinmacher. Später wurde er von dem Unternehmen übernommen und arbeitet noch heute dort. Letzte Saison holte den Deutschen das Verletzungspech wieder ein. Er verpasste eine ganze Saison und verließ nach diesem Seuchenjahr den Verein Richtung Petingen. „Ich war kurz davor, mit dem Fußball aufzuhören. Dann kam das Angebot aus Petingen. Ich habe mich dazu entschlossen, wieder voll anzugreifen“, so Kruser rückblickend.
Die Vorbereitungsphase lief gut, bis ein Muskelfaserriss seine Entwicklung wieder einmal stoppte. Nach wochenlanger Zwangspause kämpfte sich Kruser nach und nach in die Mannschaft. Beim Unentschieden gegen Fola steuerte er eine Vorlage bei. Gegen Wiltz ebnete er mit seinen zwei Toren den Weg zum Sieg. „Ich will mich noch deutlich steigern. Zu meinen Stärken gehören das Spiel ohne Ball sowie Flanken und Freistöße“, schätzt der Deutsche seine Fähigkeiten ein. Diese werden laut Kruser von Trainer Carlo Weis stark gefördert: „Wir werden vor jedem Spiel taktisch sehr clever eingestellt. Im Training geht er individuell auf jeden Spieler ein“, so Kruser.
Kollegialität im Team
Begeistert zeigt sich der Petinger Neuzugang auch über die Kollegialität beim CSP: „Carlo Weis lacht mit uns und trinkt nach dem Spiel einen mit uns. Er gehört einfach zum Team. Trotz der vielen Neuzugänge verstehen wir uns untereinander sehr gut. Das sieht man vor und nach dem Training. Wir sind zur einer Einheit herangewachsen.“ Schnell eingelebt hat er sich auch durch die saarländische „Connection“, bestehend aus Jens Kirchen, Andre Steger und Dennis Neger, mit denen er eine Fahrgemeinschaft bildet.
Am morgigen Sonntag kommt der ungeschlagene Tabellenführer aus Düdelingen nach Petingen. Arthur Kruser und seine Mannschaftskollegen gehen mit vollem Selbstbewusstsein in dieses Duell. „Es ist unser Ziel, Düdelingen zu schlagen. Wir verschenken keine Punkte. Trotzdem ist der F91 der klare Favorit“, so Kruser vor dem schwierigen Spiel.
An eine Profikarriere denkt der Saarländer selten und will sich nun vor allem auf seine Aufgaben mit Petingen konzentrieren: „Eigentlich ist der Zug, um Profi zu werden, schon abgefahren. Der Traum ist noch da, aber ich bin realistisch. Ich versuche momentan einfach, das Beste aus mir rauszuholen. Trotzdem weiß man nie, wo der Weg hinführt.“
De Maart

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