Die Explosion ereignete sich auf dem Taksim-Platz in der Nähe eines Postens der Bereitschaftspolizei, wie der Istanbuler Polizeichef Hüseyin Capkin erklärte.
Unklar war zunächst, wer für den Anschlag verantwortlich war. Zeitlich fiel der Anschlag mit Ende eines einseitig von den kurdischen Rebellen ausgerufenen Waffenstillstands zusammen, der am Sonntag zu Ende. Kurdische Rebellen haben in der Vergangenheit in der Türkei schon Selbstmordanschläge verübt, es kommen aber radikale Linke oder militante Islamisten als Täter in Frage, die ebenfalls in der Türkei aktiv sind.
Polizisten am Taksim-Platz waren schon 1999 und 2001 Ziel von Selbstmordanschläge, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. 1999 wurden 13 Menschen verletzt, 2001 wurden zwei Polizisten getötet und zehn Menschen verwundet. Polizeichef Capkin berichtete, der Selbstmordattentäter habe versucht, in einen geparkten Polizeibus hineinzukommen. Als dies nicht gelungen sei, habe er seine Bombe vor dem Wagen gezündet. Dabei sei er in Fetzen zerrissen worden. „Es war ein Selbstmordanschlag“, sagte Capkin.
Der Fernsehsender NTV berichtete, am Ort der Explosion liege eine Leiche, die mit Zeitungen abgedeckt worden sei. Die Polizei riegelte das Gebiet abgeriegelt. Krankenwagen fuhren zum Ort der Explosion, Ärzte kümmerten sich um die Verletzten.
Es herrschte Panik
Gouverneutr Mutlu erklärte, nach dem Anschlag sei in der Nähe noch ein Paket mit Plastiksprengstoff gefunden worden, dass per Knopfdruck hätte gezündet werden können. „Es war eine schreckliche, sehr laute Explosion“, sagte ein Augenzeuge, der zum Zeitpunkt des Anschlags auf dem Taksim-Platz war, Mehmet Toz. „Alle rannten umher, Menschen stürzten auf den Boden.
Es herrschte Panik, wir wussten nicht, was los war.“ Ein Kellner eines Cafés auf dem Platz, Muammer Ulutas, berichtete, Polizisten hätten nach der Explosion noch auf den Attentäter geschossen. Er habe die Überreste des Attentäters gesehen, es scheine ein Mann Anfang 20 gewesen zu sein
dapd
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