Mittwoch22. Oktober 2025

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Paketbombe für Europäischen Gerichtshof in Luxemburg?

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Kurz nach der Explosion mehrerer Paketbomben in Athen ist am Dienstag auch im Kanzleramt in Berlin ein aus Griechenland stammendes Paket mit Sprengstoff entdeckt worden. Am Abend entdeckte die griechische Polizei eine Paketbombe, die an den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg adressiert war.

Die Paketbombe in Berlin sei an Kanzlerin Angela Merkel persönlich gerichtet gewesen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Abend in Berlin. Experten des Landeskriminalamtes hätten das Paket unschädlich gemacht, verletzt worden sei niemand. Innenminister Thomas de Maiziere sagte, das Paket habe einen griechischen Absender und sei vor zwei Tagen aus Griechenland nach Deutschland geschickt worden.

„Nach der ersten Einschätzung der Ermittler handelt es sich dabei um eine sprengfähige Vorrichtung.“ Zwar sei die Art des Sprengstoffs noch nicht endgültig ermittelt. Es spreche aber einiges dafür, dass ein „durchaus nicht unerheblicher Schaden hätte eintreten können“, sagte de Maiziere. Merkel selbst war seit dem frühen Morgen auf einer Auslandsreise. Das Paket fiel am Mittag in der Poststelle des Kanzleramts auf. Griechenland setzt Paketauslieferungen aus
Griechenland lässt für 48 Stunden keine Briefe und Pakete mehr aus dem Land. Grund dafür sind zahlreichen Paketbomben, die in den vergangenen Tagen von dort aus in mehrere Länder Westeuropas geschickt wurden, unter anderem in Richtung Luxemburg.  Die griechische Polizei habe den Stopp der Auslieferungen empfohlen und die Luftfahrtbehörden hätten den Rat befolgt, teilte die Polizei am späten Dienstagabend in Athen mit.

Für einen inhaltlichen oder einen Täterzusammenhang mit dem Jemen spreche derzeit nichts, sage de Maiziere. Am Freitag waren in Großbritannien und Dubai zwei Paketbomben entdeckt worden, die als Fracht aus dem Jemen auf dem Weg in die USA waren. US-Ermittler vermuten die Extremistenorganisation Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP) hinter der Tat. Bereits am Montag hatte die griechische Polizei mehrere Paketbomben abgefangen, von denen eine an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy adressiert war. Hinter den Taten werden Linksextremisten vermutet.

Behörden weltweit im Alarmzustand

Nach dem Fund zweier Paketbomben in der Luftfracht und einer ganzen Serie von Paketbomben-Anschlägen in der griechischen Hauptstadt Athen sind die Sicherheitsbehörden weltweit im Alarmzustand.

Am Dienstag explodierten in Athen zwei Sprengsätze vor den Botschaften der Schweiz und Russlands. Ein an die deutsche Botschaft adressiertes Paket wurde von der Kurierfirma kontrolliert zerstört, nachdem die Botschaft die Annahme wegen eines fehlenden Absenders verweigert hatte. Außerdem wurden in der chilenischen und der bulgarischen Botschaft Paketbomben entdeckt. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Post für EUGH in Luxemburg

Am Dienstagabend entdeckte die griechische Polizei zwei verdächtige Pakete im Fracht-Terminal des Athener Flughafens. Eines der beiden Pakete sei an Europol adressiert gewesen, das andere an den Europäischen Gerichtshof, hieß es in Polizeikreisen. Beide Pakete hätten Sprengstoff enthalten.

Reuters