David Thinnes
Wie bei den Langläufern üblich, gibt es eigentlich keine Sommerpause. Die Vorbereitung auf 2010/11 startete im Mai: Laufen und Krafttraining stehen auf dem Programm, 15 Stunden pro Woche. Ende Mai absolvierte Peters dann bereits 25 Stunden pro Woche, dazu kamen noch ein oder zwei Einheiten auf dem Fahrrad.
Die Vorbereitung hat sich im Vergleich zu vor fünf Jahren gewandelt: „Die Ausdauer wird größtenteils über das Laufen gewonnen. Da kommen dann schon 100 km in der Woche zusammen. Du kannst im Laufen viel schneller deine Form aufbauen. Die Norweger trainieren schon immer auf diese Weise.“
„Obligatorisch“ in dieser Sportart ist eine Unterbrechung der Vorbereitung durch Krankheit: Bei Peters kam diese später als sonst. „Es hat sich verschleppt. Anfang Oktober hatte ich KARI PETERS PROGRAMM
o 17. – 19.12.: Sprint in St. Ulrich (AUT)
o 28.12.: Sprint (FIS) in Campra (SUI)
o 4.1.11: Sprint (FIS) in Fischen (D)
o 7.1.: Sprint in Oberwiesenthal (D)
o 14./15.1.: Bergrennen und Sprint in Ftan (SUI)
o 29.1.: 20 km klassisch in Tannheim (D)
o 5.2.: Sprint (Weltcup) in Rybinsk (RUS)
o 12.2.: 50 km in Lamoura/Mouthe (F)
o 24.2.: Sprint bei der WM in Oslo (NOR)
Programm ist nicht definitiv. Halsweh, der aber wieder verschwand. Doch jetzt haben sie einen Infekt der Atemwege festgestellt.“ So musste der 24-Jährige (25 am 17. November) etwas kürzer treten.
Saisonauftakt Mitte Dezember
Der Saisonauftakt wird Mitte Dezember erfolgen, wie in den Jahren zuvor sonst auch. Verpassen wird Peters die Weltcups in Kuusamo (Finnland/Ende November) und Davos (Schweiz/Anfang Dezember). Dafür bestreitet er den Weltcup im russischen Rybinsk (5. Februar).
Dieser Wettbewerb findet knapp drei Wochen vor der WM in Oslo statt. In Norwegen startet Peters in der Qualifikation für die Sprint-Distanz im freien Stil (24. Februar). Die Qualifikation über die 10 km klassisch lässt der COSL-Elitekader-Athlet aus, da diese für den Tag vor dem Sprint programmiert ist. Im Sprint steht Peters’ Bestleistung bei 107,98 FIS-Punkten. Das war Ende Februar 2010.
Seit Sommer 2007 trainiert Kari Peters mit den Schweizer Nationalkadern. Dort gab es nach den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver einige personelle Wechsel: Marcus Cramer und Trond Nystad sind nicht mehr im Trainerstaff. Nystad ist zurzeit verantwortlich für die Trainingspläne. Der Norweger steht – genauso wie Cramer – immer für Ratschläge zur Verfügung. Von der Schweizer Struktur profitiert Peters noch immer: In Absprache mit den Schweizern wird er bei den Stützpunktwochen dabei sein.
Wo der Weg resultatsmäßig in dieser Saison hinführt, ist schwer zu sagen. Es hängt davon ab, wie Kari Peters seinen Rhythmus findet. Und natürlich auch davon, welche Resultate die anderen Läufer zeigen.
„Komische Strecke“
Die WM-Strecke in Oslo kennt er: Im vergangenen März schnupperte er dort Weltcup-Luft. „Es ist eine komische Strecke. Du musst einen Berg von 250, 300 m hoch. Danach kämpfst du auf 100 m mit dem Gegenwind. Ins Stadion geht es dann 400 m leicht bergab, die dir aber nicht erlauben, in der Hocke zu bleiben. Wichtig ist es, in den FIS-Punkten so weit wie möglich nach vorne zu kommen, um früher starten zu können.“
Bis zur WM sind es noch dreieinhalb Monate. Viel Zeit, um die FIS-Punkte noch zu verbessern. Die Entwicklung des Langläufers kann man ab dieser Woche auch auf seiner Webseite mitverfolgen: Alles Wissenswerte über Kari und seinen Bruder Neil, der sich erfolgreich im Triathlon versucht, gibt es auf www.team-peters.lu.
Thews: „Sehr ernsthaft“
„Ich bin der Meinung, dass Kari sich noch deutlich verbessern kann – wenn er verletzungsfrei bleibt. Für einen Langläufer ist er ja noch ein Jungspund“, so COSL-Sportdirektor Heinz Thews über den Langläufer.
Thews lobt die Mentalität von Kari Peters: „Er hat sich auf diese Sache konzentriert und er macht das sehr ernsthaft. Natürlich ist das als Einzelkämpfer schwierig, aber sie (Kari und sein Vater, d. Red.) machen das ganz gut. Kari muss den besten Weg finden. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie das verläuft“, erklärt Thews.
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De Maart
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