Sonntag9. November 2025

Demaart De Maart

Team Luxemburg: Schlecks bestätigen Vierjahresvertrag

Team Luxemburg: Schlecks bestätigen Vierjahresvertrag

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

RADSPORT - Das Projekt des Luxemburger Profi-Rennstalls ist auf mindestens fünf Jahre ausgelegt, das bestätigte Andy Schleck in einem Interview mit dem Radsport-Onlinedienst cyclingnews.com von Sonntag. Der Tour-Zweite und sein Bruder Frank stehen derweil für vier Jahre beim Team Luxemburg unter Vertrag.

Philip Michel

Momentan sind die Schleck-Brüder in Curaçao, wo das für Samstag geplante Amstel Race ausfallen musste. Grund: Tropensturm Thomas hatte Teile der Insel überflutet, Straßen waren nicht mehr passierbar, zumindest nicht mit dem Rad. Gleichzeitig hatte der Blitz eine TV-Sendeantenne außer Gefecht gesetzt, wodurch eine Live-Übertragung unmöglich wurde. Um das Rennen nicht ganz absagen zu müssen, wurde gestern ein einstündiges Kriterium ausgetragen, das Frank Schleck vor Alessandro Petacchi und Niki Terpstra gewann.

Kein Geld vom Staat

Im Interview auf Cyclingnews.com ging Andy Schleck in erster Linie auf die Dopingaffäre Alberto Contador ein, daneben gab er aber auch einige Details über sein neues Team bekannt. So bestritt der Mondorfer eine Beteiligung des Luxemburger Staats am Projekt „Team Luxemburg“: „Da steckt kein öffentliches Geld drin“, wird Andy Schleck zitiert, „es ist alles privates Kapital eines Unternehmers, der viel Geld besitzt und sich im Radsport engagieren will“. Flavio Becca hat demnach „alle Fäden in der Hand. Er ist der Big Boss.“

Andy Schleck verglich den Werdegang des neuen Teams mit der Gründung des Teams High Road (heute Columbia) oder aber des neuen „Fusions-Rennstalls“ Garmin-Cervélo. Ein Team-Name stehe noch nicht fest. „Wir haben kleine Sponsoren, aber was den Namen des Teams betrifft, ist noch keine Entscheidung gefallen“, so Andy Schleck.

Kim Kirchens Ex-Rennstall High Road war Ende 2007 ohne Hauptsponsor an den Start gegangen. Finanziert wurde es in der Anfangsphase von seinem Besitzer, dem Multimillionär Bob Stapleton. Erst als im Juni 2008 der Textil-Hersteller Columbia einstieg, wurde die Mannschaft umbenannt.

Dopingaffäre Alberto Contador

In Sachen Dopingaffäre Alberto Contador hat Andy Schleck derweil eine klare Auffassung: Er hoffe, dass der Spanier unschuldig sei und das auch beweisen könne. Er jedenfalls glaube an ihn, so Schleck. Einen Toursieg am grünen Tisch strebt der Mondorfer demnach nicht an: „Ich habe die Tour de France nicht auf dem Rennrad gewonnen, bin nicht im Gelben Trikot in Paris angekommen. Ich weiß nicht, was sie entscheiden werden, aber für mich bin ich immer noch Zweiter der Tour de France“.

Nicht vergessen mag Schleck dagegen, was auf der TourEtappe zum Port de Balès geschah, als der Spanier seinen Kettensprung zur Attacke nutzte. „Alberto hat einen Fehler gemacht. Das kann ich akzeptieren, aber nicht vergessen. Entschuldigungen können nicht ändern, was passiert ist.“ Kurz zuvor war Schleck konkret geworden: „Ich habe Alberto vergeben, kann aber nicht vergessen, was geschehen ist. Wenn jemand zu mir kommt und sich entschuldigt wegen etwas, das er mir angetan hat, sage ich ‚o.k, es ist in Ordnung, ich nehme die Entschuldigung an‘. Aber vergessen ist etwas anderes.“