84 Prozent der Schüler interessieren sich für Nachhaltigkeitsthemen wie zum Beispiel der Klimawandel, Umwelt- und Tierschutz. Das Interesse an Geschehnissen in Entwicklungsländern liegt bei 73 Prozent. Das Interesse für nationale sowie internationale Politik liegt bei nur 61 Prozent. Das ist das Resultat einer Untersuchung zur nachhaltigen Entwicklung aus Sicht von Jugendlichen in Luxemburg der Universität Luxemburg. Dazu wurden im Jahr 2008 827 Schüler befragt.
Überrascht zeigten sich die Forscher dabei über das Halbwissen der Schüler aus den Abschlussklassen klassischer und technischer Lyzeen. Zwar konnten sie die physikalisch-meteorologischen Ursachen des Klimawandels korrekt beschreiben, aber nur selten wirtschaftliche und soziale Ursachen und Folgen benennen.
Kritisches Urteil
In diesem Zusammenhang geben die Schüler ein kritisches Urteil über den bisherigen Schulunterricht ab. Handlungskompetenzen werden laut Schüler nur begrenzt vermittelt. 42 Prozent haben keine Ahnung wie man Entscheidungen in einer Gesellschaft beeinflussen kann. 37 Prozent fehlt es an Bewertungskompetenz, um ihre Meinung bei politischen Themen zu vertreten.
Die Schüler fordern mehr Wissen und Kompetenzen für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung sowie eine stärkere Öffnung der Schule in der Gesellschaft. Sie setzten dafür hohe Erwartungen an die Schule von morgen.
In diesem Zusammenhang fordern sie mehr innovative Unterrichtsmethoden. Dazu gehören Besuche von Betrieben und sozialen Einrichtungen (57 Prozent), Diskussionen mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und dem Sozialwesen (55 Prozent) sowie Fächerübergreifender Unterricht, verbunden mit Projekten (54 Prozen).
Vernetztes Denken
Für die Forscher der Studie ist klar: Die Reform der oberen Klassen der Sekundarschulen ist eine Chance für die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das vernetzte Denken der Schüler muss gefördert werden. Dafür fordern sie einen verstärkten Unterricht über Wissenschaft und Technik, ein Konzeptrahmen für politische Bildung auf verschiedenen Schulebenen sowie eine Öffnung der Schulen hin zur Gesellschaft.
Die Studie der Uni Luxemburg beruht auf der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Darin wird Luxemburg verpflichtet einen entsprechenden Aktionsplan zu erstellen.
tageblatt.lu
De Maart

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