Das Urteil fiel am Donnerstag ohne große Überraschung. Dabei wurden vier Personen zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. So wurden die Leiterin der Maison Relais, Emilie K., als auch der Sicherheitsbeauftragte, Jean-Marie W., der Steinseler Gemeinde zu zwölf Monate Haft auf Bewährung und zu einer Geldstrafe in Höhe von 6.000 Euro verdonnert. Die Richter des Luxemburger Zuchtpolizeigerichtes haben damit das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß überschritten. Das Gericht verhängte zudem zehn Monate Haft auf Bewährung gegen die zwei Erzieher, Paul Z. und Jérôme M.. Beide müssen außerdem 5.000 Euro Schadenersatz zahlen.
Der angeklagte Gemeindearbeiter wurde hingegen freigesprochen.
Forderung der Staatsanwaltschaft
Das Urteil entspricht zum Teil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Im Oktober hatte die Staatsanwaltschaft für die Erzieher und den Sicherheitsbeauftragten eine Strafe von bis zu zehn Monaten Haft gefordert. Ihr zufolge konnte nicht ermittelt werden, wer genau und unter welcher Verantwortung die Schränke an die Stelle gerückt hatte, an der sie zum Zeitpunkt des tödlichen Unfalls standen. Somit musste die Staatsanwaltschaft sich auf die Anklage gegen die anwesenden Beschuldigten beschränken. In allen Fällen versperrte die Substitutin sich nicht einer möglichen Bewährung. Sie ließ hingegen beim Gemeindearbeiter das Prinzip „im Zweifelsfalle für den Angeklagten“ gelten und plädierte auf Freispruch.
Der Unfall in der Gemeinde Steinsel sorgte monatelang für heftige Diskussionen. 2006 erlag ein sechsjähriger Junge in der Maison Relais seinen Verletzungen, nachdem ein Schrank umgestürzt war.
tageblatt.lu/cka
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können