Nachdem der BVB mit dem 2:1 (0:1) beim SC Freiburg bereits den siebten Auswärtssieg der Saison einfuhr und damit einen Liga-Rekord aufstellte, muss die Konkurrenz schon das Fernglas herausholen. Bayer Leverkusen liegt bereits neun Punkte zurück, die Bayern gar 14 und die kriselnden Nordlichter Werder Bremen und Hamburger SV haben das Zählen schon längst aufgegeben.
So weit sind die Bayern noch nicht. Trainer Louis van Gaal sieht auch nach dem 1:1 (1:1) in Leverkusen noch eine realistische Chance auf die Titelverteidigung. Eine exklusive Meinung, die insbesondere Beckenbauer nicht teilen wollte. Vielmehr ging der Ehrenpräsident mit den Bayern hart ins Gericht. „Das ist keine Spitzenmannschaft. Die sind nicht meistertauglich. Fehler wie im Kindergarten – so kommt man nicht weiter“, lästerte Beckenbauer und ließ kein gutes Haar an der Van-Gaal-Elf: „Wenn ich den Anspruch habe, Meister zu werden, muss ich anders spielen. Platz acht ist für uns völlig berechtigt.“
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Rekordabstand
Nie zuvor in der Bundesliga-Geschichte hatte der Rekordmeister zu diesem Zeitpunkt einen derart großen Rückstand auf Platz eins. Und Hoffnung auf Besserung machte der Auftritt in Leverkusen auch nicht gerade. Zwar hatten die Bayern insbesondere in der ersten Halbzeit eine ansprechende Leistung gezeigt, Ball und Gegner beherrscht. Doch wie die Münchner das Spiel nach der Führung aus der Hand gaben, war eines Meisters nicht würdig.
Unwürdig sind auch derzeit die Leistungen von Werder. „Das war mein schwerster Tag, seit ich bei Werder Bremen bin“, sagte Manager Klaus Allofs nach dem 0:4 bei Schalke 04 mit leiser, fast schon flüsternder Stimme. Es war ein Satz mit hoher Aussagekraft: Klaus Allofs leitet die Geschicke des Vereins seit dem 13. Juli 1999. Sein 4.150. Tag bei Werder war in der Tat ein ganz besonders demütigender. „Unprofessionell, unkonzentriert, eine Riesenenttäuschung“ – so lautete Allofs’ Fazit nach 90 schlimmen Minuten, die den einst stolzen viermaligen Meister und früheren Europapokalsieger endgültig zum perfekten Aufbaugegner stempelten. 0:6 in Stuttgart, 0:4 auf Schalke, 1:4 in Hannover, 1:4 in Hoffenheim – blamabel.
So folgte am Sonntag bereits die nächste Krisensitzung in Bremen, Trainer Thomas Schaaf stand dabei aber nicht zur Debatte. „Ich bin absolut davon überzeugt, dass es keinen besseren Trainer für Werder Bremen gibt. Wenn wir handeln würden, würde dies aus einem gewissen Druck entstehen und nicht aus Überzeugung“, sagte Allofs.
Nicht viel besser sieht es beim Nordrivalen Hamburger SV aus. Nach dem 2:3 (1:1) bei Hannover 96 und der dritten Auswärtspleite in Folge dümpeln die hochambitionierten Hanseaten in der Tabelle irgendwo im Nirgendwo. „Wenn man fünf Siege, drei Unentschieden und fünf Niederlagen auf dem Konto hat, ist das für unsere Ansprüche zu wenig“, meinte Trainer Armin Veh.
Nach einer turbulenten Woche geht es für den 1. FC Köln sportlich wieder bergauf. Lukas Podolski bescherte dem FC mit seinem verwandelten Foulelfmeter in der 82. Minute einen 1:0 (0:0)-Sieg beim VfB Stuttgart und dem kritisierten Manager Michael Meier große Erleichterung. Köln gab die Rote Laterne an Gladbach ab.
St. Pauli feierte nach zuletzt vier Niederlagen in Serie mit dem 1:1 (1:0) gegen Wolfsburg zumindest ein kleines Erfolgserlebnis.
De Maart
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