Sonntag26. Oktober 2025

Demaart De Maart

Im Krankenschein Immobilien verkauft?

Im Krankenschein Immobilien verkauft?

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Werden Cargolux-Piloten unter Druck gesetzt - auf Kosten der Sicherheit? Dieser Ansicht ist der LCGB, der am Mittwochmorgen vor der Aérogare demonstrierte. Der OGBL sieht die Sache anders. Da gehe es um Partikularinteressen.

(Aktualisiert: 15.07 Uhr)

Führungskräfte der Abteilung „Flight Operations“  der Cargolux üben seit Monaten einen unhaltbaren Durck auf die betroffenen Mitarbeiter der Firma aus, so das Syndikat des Flugpersonals im LCGB. Eine Umfrage bei Piloten habe ergeben, dass diese ihr Arbeitsumfeld als bedrohlich und einschüchternd empfinden würden. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, sei die kürzlich erfolgte Entlassung eines Personalvertreters aus nichtigen Gründen, so der LCGB.

Piloten sind angehalten, Sicherheits- oder Prozedurmängel zu melden, wobei in der Regel die Anonymität gewahrt wird. Nun sei es jedoch vorgekommen, dass die Autoren dieser doch konstruktiven Kritik erkannt und unter Druck gesetzt worden seien, so LCGB-Verhandlungssekretär Aloyse Kapweiler. Die Beschwerden seitens der Piloten hätten sich in letzter Zeit gehäuft, betont der Gewerkschafter. Das sei der Grund für die  Kundgebung am Mittwoch vor der  Aérogare, betonte Kapweiler. 55 Piloten sollen sich daran beteiligt haben.

Anders als in der Pressemitteilung geschrieben, wurde der Pilot nicht entlassen, sondern vom Dienst suspendiert. Über die Gründe wollte Kapweiler sich nicht äußern. Er sagte bloss, dass im Ausland der dem Piloten  zur Last gelegene Verstoß niemals für eine Kündigung reichen würde.

„Partikularinteressen“

Mit der LCGB-Einschätzung der Lage ist man beim OGBL nicht einverstanden. Was erklärt, dass die Gewerkschaft nicht an der Kundgebung am Mittwochmorgen vor der Aérogare teilnahm.

In dieser Angelegenheit gehe es ausschließlich um die Einzelinteressen von zwei Personen, die vom Dienst suspendiert worden seien, sagt Hubert Hollerich, OGBL-Verhandlungssekretär. Niemand sei entlassen worden. Im ersten Fall handele es sich um einen Piloten, der seit Sommer krankgeschrieben ist. Während dieser Zeit habe er jedoch im Süden Frankreichs, in Montpellier, in einer Immobilienagentur gearbeitet. Während er in Luxemburg Krankengeld eingestrichen, habe er in Frankreich ein Mehrfaches dessen noch zusätzlich verdient. Ein klarer Fall von Betrug der Gesundheitskasse, empört sich Hollerich. Der Mann sei nach einer Kontrolle durch die CNS vom Dienst suspendiert worden.

Ohne medizinisches Attest

Anders gelagert ist der zweite Fall. Da soll der Pilot ohne gültiges medizinisches Attest geflogen sein. Er sei mehrmals von der Firma aufgefordert worden, dies nachzuholen. Was jedoch nicht erfolgt sei. Angesichts der Sicherheitsanforderungen an das Flugwesen grenze derlei Verhalten an den Bereich der Straftat, meint Hollerich.

Mit Sicherheitsfragen spiele man nicht. Mögliche Probleme seien anlässlich einer Sitzung des gemischten Betriebsrats am 19. November angesprochen worden, so Hollerich. Dabei habe man sich darauf verständigt, einen externen Prüfer mit der Sache zu befassen. 

Das Bodenpersonal von Cargolux hatte sich vom  LCGB-Appell zur  Kundgebung distanziert.

lmo