Montag17. November 2025

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OGBL fordert ehrliche Debatte über Gesundheitsreform

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Das OGBL-Gesundheitssyndikat fordert eine ehrliche, positive Diskussion über die geplante Gesundheitsreform. Der medizinische Fortschritt und die luxemburgischre Demografie werden dazu führen, dass der Finanzbedarf in der Gesundheitsversorgung in den nächsten Jahren weiter wächst, betont Exekutivmitglied Pit Schreiner. Bedauerlich sei, dass die aktuelle Diskussion vor allem unter dem Aspekt der Kostenreduktion geführt werde.

Beim OGBL macht man sich  Sorgen, dass dieses doppelte Ziel letztlich auf Kosten der Qualität in der Versorgung gehen  wird. Vor allem sei zu befürchten, dass der gleichberechtigte Zugang aller Bürger zu einer hochwertigen medizinischen Versorgung nicht  mehr garantiert sein werde. 

Der OGBL  zeigt wenig Verständnis  für  die derzeitigen Protestaktionen der Ärzte. Streik  könne immer nur das letzte Mittel in einem  Streit  sein,  in dem     die Diskussionen  abgebrochen seien,  bemerkt Syndikatspräsident Marco Goelhausen, der den  Gesetzentwurf  von Minister Mars di Bartolomeo aus Sicht  des medizinischen Personals analysiert. Absolut nicht einverstanden ist er mit der   Absicht,  das Wachstum der Krankenhausausgaben  auf jährlich  drei Prozent  (derzeit sechs Prozent) zu begrenzen.  Das sei eine Steigerung, die  nicht einmal ausreiche, um die Anpassung der Gehälter (Indextranche und kollektivvertragliche Anpassungen) abzudecken.  Die Idee einer Budgetisierung der Ausgaben  als solche findet  dabei durchaus die Zustimmung  der Gewerkschaft. Dass  medizinische Akte bei Operationen  über Pauschalen  abgerechnet weren sollen, ist nicht nach dem Geschmack  des OGBL. Er  befürchtet,  dass dies zu Missbrauch führen könnte. 

Begrüsst wird die Idee zur Schaffung von nationalen Kompetenzzentren. In Spezialitäten, in  denen  Akte  weniger häufig vorkommen, mache das durchaus Sinn.  Es brauche ganz einfach einer gewissen Anzahl an Operationen, einer gewissen Routine, um auch eine medizinische Qualität  zu garantieren. Dass  auch ein verstärktes Zurückgreifen  auf  ambulante Behandlungen durchaus  für  Qualität stehen kann,  bestreitet man  beim OGBL nicht. Zweifel gibt es aber, ob mehr ambulante Behandlungen auch  wirklich zu  der angestrebten Senkung der Kosten führen werden.  Der wichtigste Kostenfaktor sei  das Personal. Und die Lohn-und Gehaltskosten pro Operation seien nur in geringem Masse davon abhängig, ob eine Operation nun ambulant odet stationär durchgeführt werde. 

Voll auf der Linie des  Ministers ist der OGBL, wenn es darum geht, die Ärzte  enger in die Strukturen der Krankenhäuser einzubinden.   Das sei einfach  eine Grundvoraussetzung um   die  Krankenhäuser   ordentliche verwalten zu können. Das OGBL-Gesundheitssyndikat könnte sich auch vorstellen, stärker in die Richtung festangestellter  Krankenhausärzte zu gehen. Derzeit funktioniert  nur das hauptstädtische CHL (Centre hospitalier) nach diesem Modell.

lm