Zwischen 7.30 Uhr und 9.00 Uhr verteilen die „Aidsberodung“ des Luxemburger Roten Kreuzes und die ONG „Stop Aids Now/Acces“ am heutigen Morgen an den Bahnhöfen Luxemburg und Esch sowie im „Centre Hamilius“ Präservative an die Passanten, um daran zu erinnern, dass diese den einzig wirksamen Schutz im Kampf gegen die Verbreitung des HIV-Virus darstellen. Weitere Kondome, insgesamt sind es deren 5.000, sollen am Nachmittag im Zentrum der Hauptstadt verteilt werden.
Rote Schleife als Symbol
Um 19.30 Uhr findet dann heute Abend die Preisüberreichung an die Gewinner der beiden Wettbewerbe, die von der „Aidsberodung“ in Zusammenarbeit mit „Stop Aids Now/Acces“ veranstaltet wurden, in Präsenz von Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo im hauptstädtischen „Cercle municipal“ statt.
Beim ersten Wettbewerb „Scénarios contre un virus“ ging es darum, dass Jugendliche das Script zu einem Spot zur Aidsvorbeugung schreiben sollten.
Gewinner-Szenarien ins Kino
Insgesamt fünf solcher Scripts wurden von der Jury ausgewählt, die Clips werden heute Abend erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Derjenige, der die meisten Stimmen erhält, wird demnächst in allen Kinos des Landes zu sehen sein.
Anschließend werden die 20 Preisträger der Aktion „Art on Condoms“ belohnt. Insgesamt 270 Entwürfe für Kondom-Verpackungen waren eingereicht worden, sie werden alle heute Abend zu sehen sein.
Solidarität zeigen, Schleife tragen
Um ihre Solidarität mit den Menschen, die das HIV-Virus in sich tragen, zu unterstreichen, werden verschiedene Geschäfte in der Hauptstadt heute auch die symbolische rote Schleife auslegen.
Auch die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) hat zum Welt-Aids-Tag eine Aktion angekündigt: Sie hat den Sekundar- und Realschulen Luxemburgs kostenlos eine Version des Films, „Ich bin immer ich. Leben mit HIV/Aids in Afrika“, zur Verfügung gestellt. Das Unterrichtsmaterial setzt sich mit der Immunschwächekrankheit HIV/Aids auseinander. Im Mittelpunkt stehen vier junge Menschen in Südafrika, die auf unterschiedliche Weise mit der Krankheit konfrontiert sind.
In einer Pressemitteilung beschäftigt sich die Organisation u.a. auch mit der Behandlung erkrankter Menschen in Ländern der Dritten Welt.
MSF beklagt fehlende Mittel
Hier Auszüge aus der Mitteilung im Wortlaut: „Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Menschen mit HIV/Aids früher und mit neuen, besser verträglichen Medikamenten als bisher zu behandeln. Im Behandlungsprogramm von MSF in Lesotho hat die neue frühe Behandlung die Zahl der Todesfälle um 68 Prozent und die der neuen hartnäckigen Infektionen um 27 Prozent reduziert. Diese Behandlungsstrategie hilft aber nicht nur einzelnen Patienten, sondern der ganzen Gesellschaft, denn sie senkt auch die Gefahr einer Weitergabe des Virus. Doch gerade jetzt, da wir sehen, wie vielversprechend die neuen Empfehlungen sind, frieren die Geldgeber die Finanzierung der Programme ein. Gleichzeitig arbeiten die reichen Länder daran, die Möglichkeiten zur Generika-Produktion einzuschränken, was zu höheren Medikamentenpreisen führen würde.
Auch 80 Prozent der Aids-Medikamente, mit denen MSF 160.000 HIV/Aids-Patienten behandelt, kommen aus der sogenannten ‚Apotheke der Armen‘. Millionen von Menschen in ärmeren Ländern sind auf kostengünstige generische Medikamente angewiesen, um überleben zu können. Nun will die Europäische Kommission den Hahn zudrehen und greift die Produktion, die Zulassung, den Transport und den Export von Generika an. Menschen, die auf diese Nachahmpräparate angewiesen sind, werden mit dieser Politik ihrer Überlebenschance beraubt.“
fb
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können