(aktualisiert: 16:20 Uhr)
„Die Fluglotsen nehmen ihre Arbeit wieder auf“, sagte ein Sprecher der staatlichen Flughafenaufsicht AENA. Der Luftraum bleibe aber wohl noch bis 19.00 Uhr (MEZ) geschlossen. Die Fluggesellschaft Luxair mußte Flüge annullieren. Reisende saßen am Findel fest. Bis zum Normalbetrieb ist es aber wohl noch ein weiter Weg: Dies könne 24 bis 48 Stunden in Anspruch nehmen, sagte Spaniens Bauminister Jose Blanco. Voraussetzung sei, dass alle Lotsen wie gefordert ihren Dienst wieder anträten.
Iberia strich alle Flüge bis Sonntag 6.00 Uhr. Der Billigflieger Ryanair teilte mit, Spanien zunächst nicht anzufliegen. Auch die Lufthansa sagte zahlreiche Flüge ab.
Gesetzwidrig
Die spanische Regierung rief zuvor wegen des unangekündigten Arbeitskampfes, der die wirtschaftlichen Probleme des Mittelmeerlandes zu verschärfen droht, den Ausnahmezustand aus. Wenn die Fluglotsen nicht an ihre Arbeit zurückkehrten, handelten sie gesetzeswidrig, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Alfredo Perez Rubalcaba nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung. Bauminister Blanco nannte den wilden Streik „eine Erpressung“. Auch spanische Medien verurteilten die Arbeitsniederlegungen.
Das Militär hatte am Freitagabend die Flugsicherung übernommen, nachdem die zivilen Fluglotsen am späten Nachmittag überraschend ihre Arbeit niedergelegt und damit ein Chaos an den Flughäfen verursacht hatten. Nur der südliche Luftraum über Andalusien blieb offen. Die Fluglotsen streiten sich mit der AENA über Gehälter und Arbeitszeiten. Die Behörde empfahl den Passagieren, ihre Fluggesellschaften für weitere Informationen zu kontaktieren.
Die spanische Regierung hat in der Schuldenkrise ihren Sparkurs zuletzt noch verschärft. Die Wirtschaft des Landes hängt stark vom Tourismus ab, der etwa elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.
tageblatt.lu/Reuters
De Maart

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