Dienstag11. November 2025

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Davis-Cup: Serbien schreibt Geschichte im Belgrader Hexenkessel

Davis-Cup: Serbien schreibt Geschichte im Belgrader Hexenkessel

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TENNIS - Serbien hat erstmals in seiner Tennis-Geschichte den Davis Cup gewonnen. Angeführt vom Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic setzten sich die Gastgeber am Sonntag in Belgrad gegen Frankreich mit 3:2 durch, nachdem sie nach dem Doppel am Samstag noch mit 1:2 zurückgelegen hatten.

Djokovic sorgte durch ein klares 6:2, 6:2, 6:4 im Top-Einzel gegen Gaël Monfils zunächst für den Ausgleich, dann holte der für Janko Tipsarevic nachnominierte Viktor Troicki mit einem ebenso deutlichen 6:2, 6:2, 6:3 gegen Michaël Llodra den entscheidenden dritten Punkt für Serbien und verwandelte die Belgrad-Arena damit endgültig in ein Tollhaus.

„Das ist einfach unglaublich“, jubelte Djokovic und ließ sich unmittelbar nach dem letzten Einzel die Haare rasieren. „Für solche Momente lebt man“, schrie Matchwinner Troicki in die Mikrofone. Für den serbischen Team-Berater Niki Pilic war es ein ganz besonderer Erfolg. Nach Deutschland und Kroatien führte der 71-Jährige mit Serbien die dritte Nation zum Sieg im wichtigsten Team-Wettbewerb im Tennis – dies war vor ihm nResultate 

Serbien – Frankreich 3:2
1. Tag: Janko Tipsarevic (ATP 49) – Gaël Monfils (12) 1:6, 6:7 (4), 0:6, Novak Djokovic (3) – Gilles Simon (42) 6:3, 6:1, 7:5

2. Tag:
Zimonjic/Troicki – Llodra/Clément 6:3, 7:6 (7:3), 4:6, 5:7, 4:6

Am Sonntag:
Djokovic – Monfils 6:2, 6:2, 6:4, Troicki (30) – Llodra (23) 6:2, 6:2, 6:3
och niemandem gelungen.

Frankreich wartet dagegen weiter auf den zehnten Triumph. Wie schon im Endspiel gegen Russland 2002 gaben die Franzosen einen fast schon sicher geglaubten Sieg am Schlusstag noch aus der Hand.

Gewaltiger Druck für Djokovic

Nachdem Llodra und sein Partner Arnaud Clément die Gäste am Samstag mit einem dramatischen 3:6, 6:7 (3), 6:4, 7:5, 6:4 im Doppel gegen Weltmeister Nenad Zimonjic und Troicki in Führung gebracht hatten, stand Djokovic gegen Monfils unter ungeheurem Druck. Doch der Australian-Open-Sieger von 2008 ließ der französischen Nummer 1 in 2:13 Stunden keine Chance. „Unter den Umständen war das vielleicht mein bestes Match in diesem Jahr. Der Druck war gewaltig“, gestand Djokovic.

Anschließend heizte der 23-Jährige seinen Landsleuten für die entscheidende Partie ein. „Wir werden es ihnen zeigen. Sie sind nichts, wir sind besser und das müssen wir gleich beweisen“, rief Djokovic den Zuschauern nach seinem zweiten Einzel-Sieg an diesem Wochenende zu. Die Arena tobte – in dieser Halle hatten die Serben noch kein Davis-Cup-Spiel verloren. Troicki machte im Duell der Ersatzleute gegen Llodra alles klar.

Zuvor hatte bereits Serbiens Teamkapitän Bogdan Obradovic mit Psychospielchen versucht, das Blatt doch noch zugunsten seines Teams zu wenden. Nach der unerwarteten Doppel-Niederlage hatte er die einheimischen Linienrichter heftig kritisiert. „Sie waren wie eine dunkle Kraft und ihr fehlender Patriotismus war erschreckend“, sagte Obradovic. Doch all das war nach Troickis Sieg vergessen. „Jetzt feiern wir zwei Tage“, meinte der 24-Jährige.