Dienstag11. November 2025

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Videos und Blutbeutel beschlagnahmt

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Die „Operacion Galgo“ spitzt sich zu. Die spanische Polizei hat im neuen Dopingskandal anscheinend wichtige Beweismittel konfisziert. Wie der Radiosender Cadena Ser berichtete, liegen der Guardia Civil Mitschnitte von Telefongesprächen, Fotos und sogar Videos vor, die Sportler beim Blutdoping zeigen.

Im Haus des Leichtathletik-Trainers Manuel Pascua Piqueras wurden laut der Tageszeitung „El Pais“ außerdem vier Beutel mit Restspuren von Blut gefunden, die darauf hinweisen, dass dort erst vor Kurzem ein oder mehrere Sportler Eigenblutdoping betrieben hätten.

Pascua soll zu den sieben Personen gehören, die den Kern des Doping-Rings bilden. Neben Pascua und dessen Ehefrau Mario José Martinez, die ebenfalls als Trainerin arbeitet, gelten der Arzt Eufemiano Fuentes, der Leichtathletik-Agent José Alonso Valero, der frühere 5.000-m-Europameister Alberto Garcia, der ehemalige Mountainbiker Alberto Leon und der Trainer von Hindernis-Weltmeisterin Marta Dominguez, Cesar Perez, als Drahtzieher.

Unter Auflagen frei

Insgesamt wurden 14 Verdächtige festgenommen, von denen am gestrigen Sonntag sechs Personen dem Haftrichter vorgeführt wurden. Darunter befanden sich Fuentes sowie Alberto Garcia und Dominguez-Trainer Cesar Perez. Nach der Anhörung wurden alle sechs unter Auflagen aus der Haft entlassen. Fuentes’ Anwalt bestritt jegliche Verwicklung seines Mandanten in den Fall. „Er hat damit überhaupt nichts zu tun“, sagte der Jurist.

Von einem Flächenbrand will der spanische Sportminister allerdings nicht sprechen. „99 Prozent der größten spanischen Erfolge in der goldenen Ära hatten nichts mit Doping zu tun. Der überwältigende Teil unserer Sportler ist sauber. Spanien ist ein Vorreiter im Kampf gegen Doping“, sagte Jaime Lissavetzky.

Fünf Athleten, die von Pascua trainiert werden, sind mittlerweile von der Polizei als Zeugen vernommen worden, darunter die Europameister Nuria Fernandez und Alemayehu Bezabeh. Der gebürtige Äthiopier Bezabeh wurde daraufhin aus dem spanischen Team der Crosslauf-EM ausgeschlossen, das gestern in Albufeira stattfand. Fernandez trat dagegen in Portugal an. Ihr Ehemann hatte am Freitag Medienberichte dementiert, denenzufolge auch die 1.500-m-Europameisterin von Barcelona im Zuge des Skandals verhaftet worden sei.

Viele spanische Leichtathleten begrüßen derweil die Ermittlungen der Polizei. Der Vorgang sei „ein Licht am Ende des Tunnels, dass es Hoffnung für eine sauberere Zukunft gibt“, hieß es in einer Erklärung, die von mehr als 60 Leichtathleten unterzeichnet wurde.