Donnerstag6. November 2025

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Stadtzentrum teilweise verwüstet

Stadtzentrum teilweise  verwüstet

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Nach den Vertrauensabstimmungen für Berlusconi im Parlament ist es in Rom zu gewaltätigen Ausschreitungen gekommen. Kritiker sprechen von Stimmenkauf und Bestechung.

Nach dem knappen Sieg des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi bei einem Misstrauensvotum ist es am Dienstag in Rom zu heftigen Protesten gekommen. Eine Gruppe von einigen hundert Demonstranten verwüstete bei Straßenschlachten mit der Polizei Teile des historischen Zentrums der Stadt. Wie italienische Medien berichteten, setzten die Randalierer unter anderem ein Fahrzeug der Stadtreinigung und ein Auto der Finanzpolizei in Brand. Mehr als 100 Menschen – 60 Demonstranten und mindestens 57 Polizisten – wurden nach Medienberichten verletzt.

Berlusconi hatte sich einem von der Opposition beantragten Misstrauensvotum stellen müssen. Er gewann die Abstimmung mit nur wenigen Stimmen Vorsprung. Kritiker hatten zuvor von Stimmenkauf und Bestechung gesprochen.


Tränengas und Schlagstöcke

Kurz nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses scherte eine gewalttätige Gruppe aus einer der zahlreichen Kundgebungen in der Innenstadt aus und versuchte, zum Abgeordnetenhaus vorzudringen. Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein. Demonstranten zündeten drei selbstgebaute Sprengsätze in einer Gasse in der Nähe des Parlaments. Andere bewarfen die Beamten mit Eiern und Farbe. Auf der zentralen Via del Corso gingen zahlreiche Schaufenster zu Bruch.

Das Parlamentsgelände im Zentrum der italienischen Hauptstadt war schon am Morgen von der Polizei abgeriegelt worden. Mehrere Kundgebungen und eine Menschenkette waren angekündigt worden, um gegen die Politik der Regierung Berlusconi zu demonstrieren und den Sturz des Regierungschefs zu fordern. Über 1.500 Polizisten wurden aufgeboten, um Übergriffe zu verhindern. Vor allem Schüler und Studenten versammelten sich zu Protesten gegen die Sparpolitik der Regierung.